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Spaziergänge im Winterwald

Stille Erlebnisse zwischen Wintersonne und Eiskristallen.

Wenn die Schneedecke von der Sonne geküsst wird und es still zu funkeln beginnt, lädt uns besonders der Wald zu einem Ausflug in die magische Winterwelt ein: Anmutendes Licht von wärmenden Sonnenstrahlen blinzelt zwischen den Bäumen hindurch und der Winterwald strahlt eine kraftvolle Stille aus. Einzig der knirschende Schnee unter den Füßen tönt als märchenhafte Melodie durch den verschneiten Wald.

Ein Spaziergang durch den scheinbar schlafenden Wald schenkt uns Ruhe und Erholung und lässt uns auch Erstaunliches entdecken. Denn in der kalten Jahreszeit kommt die Natur zur Ruhe und offenbart uns dabei außergewöhnliche Eindrücke. Jetzt können wir entdecken, mit welch klugen Strategien Bäume und Tiere den frostigen Temperaturen trotzen.

In unseren Tipps für Winterwanderungen begleiten wir sie in märchenhaft verschneite Winterwälder und informieren sie, worauf sie beim Winterwandern im Wald achten sollten.

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Stille Schönheit

In funkelnder Stille und vom Schnee verhüllt lädt uns der Wald im Winter zu erholsamer Ruhe in einer einzigartigen Landschaftswelt ein.

Die Luft ist klar, der Wind wird von den Bäumen zurückgehalten und frisch gefallener Schnee dämpft jeden Laut, nur sein Knirschen unter den Schuhen ist zu hören. Die Stimmung im Wald ist zu dieser Jahreszeit ganz besonders: Denn Natur und Tiere halten Rückzug und im Wald kehrt bedächtige Stille ein.

Waldbesucher sollten jetzt besonders achtsam sein: Denn die vielen Tierspuren im Schnee verraten, dass es auch hinter einer scheinbar schlafenden Waldkulisse einiges zu entdecken gibt.

Bäume im Winterschlaf

Die dick verschneiten Bäume wirken anmutig und majestätisch. Während die meisten Nadelbäume ihr Nadelkleid auch im Winter tragen, werden Blätter für Laubbäume zur Last. Sie sind jetzt kahl und nur in Schnee gepackt. Bäume halten Winterruhe und ihr Stoffwechsel verlangsamt sich. Auch wenn Bäume im Winter inaktiv sind, haben sie eine lebenskluge Strategie entwickelt, um diese kalte Jahreszeit zu überstehen.

Diese Birken sind trotz ihrer dünnen Borke äußerst kälteresistent. Und obwohl viele Pflanzenteile bei Minusgraden sterben, überstehen selbst die sogenannten Birken-Kätzchen, die im Frühjahr Pollen freigeben, den Winter.

Wenn in der kalten Jahreszeit die Vegetation weniger dicht ist, werden Blick und Wahrnehmung weiter. Zudem dämpft der weiche Boden die Schritte. Wer also leise und achtsam im Wald unterwegs ist, findet im Winter die besten Gelegenheiten vor, tierische Waldbewohner zu sichten.

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Wildtiere im Winterwald

Der Wald bietet den wildlebenden Tieren Schutz vor Kälte und einen Unterschlupf, wo sie die rauen Monate gefahrlos überdauern können. Vögel, Nager, Igel, Fledermaus, Eichhörnchen, Fuchs, Feldhase oder Rehe haben für die kalte und nahrungsarme Jahreszeit unterschiedliche Vorgehensweisen entwickelt und diese Waldbewohner überwintern entweder sehr aktiv, in Ruhe, Starre oder auch im Winterschlaf.

Vögel sind Warmblüter und versuchen ihre Körpertemperatur, die zwischen 38 und 42 Grad Celsius liegt, aufrechtzuerhalten. Hierfür plustern sie ihr Gefieder so stark auf, dass sie wie eine Federkugel wirken. Zudem verhindert ein spezielles Wärmeaustauschsystem, dass sie über ihre meist nackten Beine Wärme verlieren.

 

Tierspuren im Schnee

Hält man die Augen offen, lassen sich verschiedene Tier- und Fraßspuren von Wildtieren entdecken. So sind bei charakteristisch kurzen Wegen zwischen Bäumen Eichhörnchenspuren sehr leicht zu erkennen. Entlang von Waldrändern und Bachufern führt oft die schnürende Spur des Fuchses. Rehfährten verraten durch ihr Aussehen viel darüber, ob das Reh entspannt oder hektisch war. Generell erzählt jede Fährte ihre Geschichte und mit ein wenig Übung kann man daraus allerhand ablesen.

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Wildruhezonen respektieren

Die Winterzeit ist im Lebensraum Wald für viele Wildtiere eine schwierige Zeit, darum sollten Waldbesucher diesen Lebensraum respektieren und die Tierwelt schützen, indem sie gewisse Verhaltensregeln beachten.

 

5 Tipps für rücksichtsvolles Verhalten

  • Ruhezonen beachten
    Sie sind Rückzugsgebiete für Wildtiere und seltene Pflanzen.
  • Im Wald auf markierten Wegen und Routen bleiben
    So können die Wildtiere sich an Wanderer und Freizeitsportler gewöhnen.
  • Waldränder und schneefreie Flächen meiden
    Sie sind die Lieblingsplätze der Wildtiere.
  • Wiederaufforstungsflächen umgehen (vom Betretungsrecht ausgenommen!)
    Nicht nur durch die Beunruhigung des Wildes können Schäden am Wald verursacht werden, auch scharfe Skikanten führen zu gravierenden Schäden an der Waldvegetation. Daher sind diese Flächen auch vom allgemeinen Betretungsrecht ausgenommen bis sie eine Höhe von 3 m erreicht haben.
  • Hunde an der Leine führen
    Wildtiere flüchten vor frei laufenden Hunden.

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Tipps für Winterwanderungen

Spaziergänge im Winterwald und gemütliche Winterwanderungen sind ein ganz besonderes Vergnügen. Der Wald zeigt sich in der kalten Jahreszeit von seiner ruhigen Seite und lässt uns wunderbare Momente der Entspannung und Stille genießen.

In Österreichs Wäldern und Landschaften stehen viele eindrucksvolle Winterwanderwege zur Verfügung und jedes Bundesland hat seinen eigenen Charme.

Das SalzburgerLand ist an seiner großen Auswahl an Winterwandermöglichkeiten kaum zu überbieten. Kilometerlange Winterwanderwege führen durch verschneite Wälder zu imposanten Ausblicken und Almen.

Wenn es um Winterwanderungen in kristallklarer Luft und traumhaft schöner Berg- und Waldlandschaft geht, fühlt sich Niederösterreich besonders romantisch und naturnahe an.

Durch die teils hügelige Landschaft rund um Wien laden Ausflüge in den Wiener Wald zum Wandern wie in einem Wintermärchen.

Die Winterwanderwege in den Regionen Oberösterreichs schlängeln sich durch wunderschöne winterliche Landschaften und eignen sich ideal für malerische Winterspaziergänge.

In Tirol führen Winterwanderungen durch traumhaft schöne Wälder und Landschaften und verzaubern mit ihrem weiten Blick auf die ruhende Bergwelt.

Ein winterlicher Ausflug im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel oder in einem der sechs burgenländischen Naturparke kann in der kalten Jahreszeit zu einem mystischen Erlebnis werden.

Die weiße Pracht im Wald lässt sich auch in der Steiermark ausgesprochen schön erleben, schließlich bedecken über 60 % Wald die steirische Landschaft.

Vom gemütlichen Spaziergang bis zur anspruchsvollen Tour führen in Vorarlberg rund 180 im Detail aufbereitete Winterwanderrouten durch tief verschneite Winterwälder mit einzigartigem Panorama.

Mit den tief verschneiten Wäldern und funkelnden Sonnenhängen besitzt ein Winterspaziergang in Kärnten eine ganz besondere Magie.

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Vorsicht!
Gefahren im Winterwald

Eine Wanderung durch einen idyllisch verschneiten Winterwald ist etwas ganz Besonderes. Aber auch in der ruhig wirkenden Jahreszeit kann es Gefahren im Wald geben. Waldbesucher müssen speziell im Winter mit typischen Gefahrenquellen wie Astbruch oder umgestürzten Bäumen rechnen.

Die Bäume können die oft großen Mengen an Schnee und Eis nicht mehr halten und in der Folge können Äste und Baumkronen abbrechen und zu Boden stürzen oder es können Schneemassen herunterfallen. Meist sind im Winter auch nicht alle Wege zugänglich. Besonders steile Wege und Forstgebiete können witterungsbedingt gesperrt sein.

Waldbesucher sollten immer sehr vorsichtig und aufmerksam vorangehen und stets auf die aktuellen Wetterverhältnisse achten.

Zum Weiterlesen

Der Wald im Winter
Waldtiere im Winter: Rehe (Rehwild)
Waldimpressionen

Zum Nachlesen

Rechte & Produktion

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