Der Wald

Wie sieht
die Zukunft 
des Waldes aus

© 2021 Adobe Stock, Przemyslaw Iciak

Die Zukunft des Waldes

Die Klimakrise stellt die historisch mit Abstand
größte Herausforderung an den Wald dar.

Der Wald ist ist durch die Klimakrise existenziell bedroht und es bedarf großer Anstrengungen, ihn fit für ein sich änderndes Klima und die Zukunft zu machen. Dabei können der Wald und seine Nutzung einen wichtigen Beitrag zur Lösung dieses Problems beitragen. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Klimakrise in bewältigbare Grenzen gehalten werden kann.

Dabei wird bereits seit einigen Jahrzehnten dazu geforscht, in der Praxis erprobt und in immer großflächigere konkrete Maßnahmen gesetzt, um den Wald klimafit zu machen. Auch die Fortbildung wird forciert, um die Erkenntnisse aus Forschung und Praxis schnell weiterzugeben.

Klimakrise

Die Zukunft des Waldes hängt sehr stark vom Ausmaß und von der Geschwindigkeit der Klimakrise ab. Gelingt es, die Klimakrise auf 2° C durchschnittliche Temperaturerhöhung einzugrenzen, kann mit geeigneten Maßnahmen zumindest das Schlimmste verhindert werden. Dabei spielt allerdings auch die Geschwindigkeit, mit der sich die klimatischen Bedingungen ändern, eine große Rolle. Bereits eine Verlangsamung der starken Änderungen wäre eine Erleichterung für den Wald und gäbe ihm mehr Zeit für Anpassung. Allerdings stehen aktuell die Zeichen nicht so, dass man mit einer schlagartig verbesserten Situation rechnen dürfte.

Rettet den Wald

Der Wald ist durch die Klimakrise existenziell gefährdet. Wie sich die Klimakrise konkret in Österreich auf den Wald auswirken wird, ist nicht vorhersehbar und vermutlich auch regional unterschiedlich. Die letzten 20 Jahre mit der Entwicklung der Durchschnittstemperatur, Hitzeperioden, Trockenheit und Extremwetterereignissen zeigen allerdings, dass die Auswirkungen massiv sein werden. Um den Wald zu retten, muss viel für ihn getan werden aber auch allgemein aktiv Klimaschutz betrieben werden. Die Klimaziele für 2030, 2040 und 2050 sind dabei Mindestanforderungen. Dafür bedarf es massiver und allgemeiner Umstellungen, die von allen mitgetragen werden müssen. Die Waldbesitzer:innen, die Waldbewirtschaftung und die Nutzung von Holz kann dazu eine wichtigen Betrag leisten.

Klimafitter Wald

Ein wesentlicher Beitrag, den die Waldbesitzer:innen bereits laufend leisten, ist der Erhalt des Waldes. Mehr als 25 Millionen Bäume werden in Österreich jährlich gesetzt. Die Wiederaufforstung erfolgt auch mit klimafitten und robusten Setzlingen und mit einer größeren Durchmischung der Baumarten. Zudem wird die natürliche Verjüngung von Bäumen (z. B. Tannen) gezielt mit Maßnahmen gefördert. Auch der Einsatz neuer Baumarten wie der Douglasie, die bis vor den Eiszeiten hierzulande heimisch war, wird schon seit dem 19. Jahrhundert erprobt. Mit diesen Methoden wird von den Familienwaldbetrieben mit großem Aufwand die Robustheit des Waldes gestärkt und dieser so klimafitter gemacht.

Die Rolle der Familienwaldbetriebe

Die Familienwaldbetriebe wirtschaften seit vielen Generationen nachhaltig mit dem Wald. Durch sie ist der Wald zu dem geworden, was er ist, wie wir ihn schätzen und auch aktiv nutzen. Die Zukunft stellt gerade für die Familienwaldbetriebe eine enorme Herausforderung dar, gilt es doch, den Wald klimafit zu machen und damit die eigene Lebensgrundlage zu erhalten. Die Familienwaldetriebe sind in der Lage, viel für den Wald und den Klimaschutz zu leisten. Allerdings bedarf es gesamtgesellschaftlicher und gesamtwirtschaftlicher Veränderung in Richtung Klimaneutralität und Klimaschutz, damit die Klimakrise bewältigt werden kann und der Wald als wertvolle Ressource für die zukünftigen Generationen erhalten werden kann.

Die Rolle des Waldes im Klimaschutz

Der Wald trägt durch seine natürliche Funktionen auch zum Schutz des Klimas bei. Er hat ausgleichende, stabilisierende und kühlende Wirkung und ist wichtig für den Wasserhaushalt. Der Wald speichert zudem ein große Menge an CO2 in Form von Holz und wirkt daher als „Kohlenstoffsenke“. Diese Wirkung wird durch die Bewirtschaftung des Waldes und langfristige Nutzung von Holz gesteigert.

Nachhaltigkeit & Biodiversität

Die Zukunft des Waldes ist nachhaltig und biodivers. Die Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung gewährleistet den Fortbestand des Waldes. Die Biodiversität stärkt die Gesundheit und Robustheit des Waldes und macht ihn flexibler gegenüber Veränderungen. Beides hat große Tradition und bedingt, dass wir so große intakte und wertvolle Waldflächen in Österreich haben. Die große Abdeckung österreichischer Waldflächen durch die PEFC-Zertifizierung zeigt, dass die österreichischen Waldbesitzer:innen auch in der Zukunft gewillt sind, diesen Weg zu gehen und sich weiterzuentwickeln.

Was bereits geschieht

Seit vielen Jahrzehnten wird geforscht, in der Praxis erprobt und in immer größerem Umfang konkret und unermüdlich für den langfristigen Erhalt des Waldes gearbeitet. Konkret wird durch viele Maßnahmen vielerorts mit großer Anstrengung versucht, den Wald klimafit zu machen

Der Wald soll auch den künftigen Generationen erhalten bleiben. Angesicht der Klimakrise ist dies eine enorme Herausforderung. Sie bedarf großer Anstrengungen aber auch Fortbildung und Vermittlung aktueller Erkenntnisse sowie Innovationen und Ideenreichtum. Aus diesem Grund konnte ein sehr vielfältiges und umfangreiches Bildungsangebot etaliert werden, das von universitären Einrichtungen über Fachverbände bis hin zu Einzelinitiativen und Zukunftsprojekten in ganz Österreich reicht. Die Aus- und Fortbildung zeichnet sich dabei durch hohes fachliches Niveau und Praxisnähe aus.

Der Weg zum klimafitten Wald ist daher längst beschritten. Allein die Geschwindigkeit des Klimawandels ist aber so so groß, dass der Wald sich nicht von alleine anpassen kann und somit auf die Hilfe der Bewirtschafter:innen angewiesen ist.

Die Zukunft des Waldes

Wir wünschen uns den Erhalt des Waldes in seinen vielfältigen Funktionen. Dafür werden bereits große Anstrengungen unternommen. Allerdings lässt sich nicht voraussagen, in welcher Form es gelingen wird, die Kulturlandschaft Wald zu erhalten. Der Wald der Zukunft wird aufgrund veränderter Temperatur- und Niederschlagsbedingungen wohl anders aussehen als er es derzeit tut. Es bedarf wohl großer allgemeiner Anstrengungen, um diese Ziele zu erreichen. Vordringlichstes Ziel muss es sein, den ungehemmten Ausstoß von fossilem CO2 zu verringern und CO2-intensive Produkte durch Holz zu ersetzen.

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