FAQs zum Wald
Häufig gestellte Fragen & Antworten
Der Wald ist ein faszinierendes Ökosystem, das eine immense Bedeutung für die Artenvielfalt, das Klima und die Gesellschaft hat. Unsere Sammlung häufig gestellter Fragen und Antworten zum Thema Wald zielt darauf ab, ein besseres Verständnis für diese Bedeutung zu vermitteln und ihnen Einblicke in die Kernsegmente Wald in Österreich, Wald & Biodiversität und Wald & Klima zu geben.
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FAQs
Wald in Österreich
Hier möchten wir ihnen einen Überblick über die Vielfalt der Wälder in Österreich geben.
Der Wald spielt eine bedeutende Rolle in Österreich, sei es ökologisch, wirtschaftlich oder kulturell.
Erfahren sie mehr über die verschiedenen Waldtypen, Baumarten und die nachhaltige Bewirtschaftung der österreichischen Wälder.
Wir werden auch auf die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes sowie die Herausforderungen und Schutzmaßnahmen eingehen.
Ist es besser für den Wald, wenn man ihn sich selbst überlässt?
Die kurze Antwort lautet: Der Wald braucht den Menschen nicht, der Mensch aber braucht den Wald. Soll ein Wald Schutz vor Steinschlag und Lawinen bieten, Nutzholz liefern, Wasser reinigen oder Erholungsraum ohne Gefahren sein, braucht es aktive Waldbewirtschaftung. Den Wald sich selbst zu überlassen, ist also keine so gute Idee.
Quelle:
Zitat nach Rudolf Freidhager; vermutlich auch nicht von ihm erfunden, Anonymous, alte Indianerweisheit?
Warum ist der bewirtschaftete Wald besser?
Während in einem unbewirtschafteten Wald bei der Zersetzung genau so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie zuvor beim Wachstum gebunden wurde, wird durch langlebige Holzprodukte langfristig CO2 gebunden. Dadurch leistet die Waldbewirtschaftung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Darüber hinaus kann nur ein bewirtschafteter Wald, die vom Menschen an den Wald gestellten Ansprüche sicherstellen. Neuere Forschungsergebnisse zeigen zudem, dass ein bewirtschafteter Wald auch ein Hort der Artenvielfalt sein kann.
Quellen:
Hasenauer, H. (2012): Die Bedeutung der Waldwirtschaft für den Kohlenstoffhaushalt, In: „Energie aus der Region“, Österreichischer Biomasseverband.
Interdisziplinäres Forschungsprojekt im Lehrforst der FAST Pichl – https://www.waldgeschichten.com/aus-dem-leben/wald-zukunftsprojekte/waldoekologie-und-naturraummanagement-im-forstgut-pichl-der-lk-steiermark/
Was ist eine Mischbaumart?
Eine Mischbaumart ist nicht direkte eine Art, der Name gibt nur die Häufigkeit an z.B. Eichen- Hainbuchen Laubmischwald mit Kirsche als Mischbaumart.
Die heimische Baumartenvielfalt ist sehr ausgeprägt. Die häufigsten in Österreich vorkommenden Baumarten wie Fichte und Tanne, Buche, Lärche, Kiefer und Eiche sind von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Alle anderen Arten erfüllen wichtige ökologische Funktionen und bereichern das Waldbild. Schon vom äußeren Erscheinungsbild lassen sich die Bäume in zwei große Gruppen einteilen: in Laubbäume und in Nadelbäume. Je nach Baumartenzusammensetzung unterscheidet man folgende Wälder:
- Reinbestände: Nadel- oder Laubbäume einer Art
- Nadelmischwälder: verschiedene Nadelbäume
- Nadellaubmischwälder: verschiedene Nadel- und Laubbaumarten
- Laubmischwälder: verschiedene Laubbaumarten
Quelle:
https://www.waldtrifftschule.at/material/detail/rund-um-wald-und-holz-baumarten-in-oesterreich-28
Ist das Fällen eines Baumes böse?
NEIN! Viele Gründe sprechen dafür, Holz zu ernten. Dort, wo der alte, reife Baum entnommen wurde, wachsen wieder junge Bäume nach – eine neue Baumgeneration entsteht und der Wald verjüngt sich. Der Wald in Österreich wird mehr. In den letzten zehn Jahren hat der Wald durchschnittlich um 3400 Hektar je Jahr zugenommen – dies entspricht 4762 Fußballfeldern. Holz ist somit ein sog. nachwachsender Rohstoff und bindet das Treibhausgas CO2, was uns beim Klimawandel hilft!
Rund 170.000 Waldbesitzer beziehen einen Teil, oder sogar ihr gesamtes Einkommen aus der Ernte der Bäume, die oft schon von den Vorfahren gepflanzt und gepflegt wurden. Der Wald ist sowohl Lebensgrundlage als auch Arbeitsplatz und liefert den wertvollen Rohstoff Holz. Durch die Weiterverarbeitung dieses umweltfreundlich produzierten Rohstoffes finden auch viele Menschen in der holzverarbeitenden Industrie (z.B. Sägewerke, Tischlereien, Papiererzeugung und -verarbeitung) eine Beschäftigung. Zuletzt erfreuen wir uns an den schönen Holzprodukten. Somit ist Wald und Holz Arbeitgeber für rund 300.000 Menschen.
Quellen:
https://www.waldverband.at/wp-content/uploads/2023/04/1_ROHSTOFF-HOLZ_Detailwissen.pdf
https://www.bfw.gv.at/pressemeldungen/oesterreichs-wald-zuwachs/
Ist Waldnutzung nachhaltig?
Wenn wir in Österreich von Waldbewirtschaftung sprechen, so passiert dies immer in einer nachhaltigen und multifunktionalen Bewirtschaftungsform. Damit ist auch gemeint, dass nicht mehr entnommen wird, als nachwächst. Dazu sind die Waldbesitzer durch das Forstgesetz verpflichtet. Dank der jahrhundertelangen Tradition nachhaltiger, Waldbewirtschaftung nehmen Waldfläche und Holzvorrat in Österreich und in Europa seit Jahrzehnten stetig zu. Vergleichbar mit einem Sparbuch, wurden bis jetzt nicht einmal die Zinsen verbraucht, so konnte das Kapital auch anwachsen.
Quellen:
https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/klima-und-umwelt/klimawandel-und-co2/hilft-holznutzung-dem-klima
https://waldinventur.at/#/
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/waldvernichtung-versus-waldbewirtschaftung/
Ist der österreichische Wald gesund?
Im Allgemeinen ist der Gesundheitszustand des österreichischen Waldes zufriedenstellend und die Belastung durch Luftschadstoffe relativ gering.
Aber es treten in verschiedenen Regionen auf Grund von Witterungsereignissen wie extremer Trockenheit Schädigungen der Waldbestände auf, wo sehr wohl Schadorganismen wie der Borkenkäfer große Waldflächen schädigen kann. Auch Sturmereignisse können großflächig Wälder zerstören.
Auch neue Schadorganismen schädigen einzelne Baumarten, wie der Pilzbefall an der heimischen Esche, wo es zu sehr großen Schäden an dieser Baumart kommt.
Das komplexe Ökosystem Wald hat sich an diese Wechselwirkungen zwischen Witterungsextremen und Schadorganismen angepasst. Mischbestände und vielfältige Waldstrukturen, wie sie im österreichischen Wald vorhanden sind, bilden die Grundlage für einen gesunden Wald.
Fachliteratur: BFW Forstschutz aktuell Nr 67/2022
Welche Aufgaben hat die/der Waldbewirtschafter:in?
Kurz gesagt: Wald muss Wald bleiben!
Im österreichischen Forstgesetz sind die vielfältigen Rechte und Pflichten der Waldbewirtschafter festgelegt. Grundsätzlich wollen diese Bestimmungen sicherstellen, dass der Wald in einem guten und nachhaltigen Zustand und flächenmäßig erhalten bleibt und so seine wichtigen Wirkungen, wie Schutzwirkung, Erholungswirkung und Wohlfahrtswirkung neben der Nutzwirkung erfüllt.
Besondere Aufgaben treffen die Waldbewirtschafter:Innen, wenn vom eigenen Wald Gefahren für Dritte bestehen. So ist die Eindämmung von Schadorganismen, oder die Sicherung der Schutzwirkung eine zentrale Aufgabe. Die Forstbehörde kann diesbezügliche Maßnahmen auch rechtlich durchsetzen.
Fachliteratur: Forstgesetz 1975
Welche Aufgaben hat die/der Waldbewirtschafter:in?
Kurz gesagt: Wald muss Wald bleiben!
Im österreichischen Forstgesetz sind die vielfältigen Rechte und Pflichten der Waldbewirtschafter festgelegt. Grundsätzlich wollen diese Bestimmungen sicherstellen, dass der Wald in einem guten und nachhaltigen Zustand und flächenmäßig erhalten bleibt und so seine wichtigen Wirkungen, wie Schutzwirkung, Erholungswirkung und Wohlfahrtswirkung neben der Nutzwirkung erfüllt.
Besondere Aufgaben treffen die Waldbewirtschafter:Innen, wenn vom eigenen Wald Gefahren für Dritte bestehen. So ist die Eindämmung von Schadorganismen, oder die Sicherung der Schutzwirkung eine zentrale Aufgabe. Die Forstbehörde kann diesbezügliche Maßnahmen auch rechtlich durchsetzen.
Fachliteratur: Forstgesetz 1975
Wie ist der Zustand des Waldes in Ö, Europa und der Welt?
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass es dem österreichischen Wald noch nie so gut gegangen ist wie jetzt. Die Fläche nimmt zu, der Vorrat nimmt zu, biodiversitätsrelevante Element nehmen zu.
ABER: Der Klimawandel setzt dem Wald ziemlich zu, denn lange Dürreperioden, in Kombination mit Hitzeperioden schadet dem Wald. Daher ist die Bewirtschaftung enorm wichtig, um den Wald zu helfen, sich an den Klimawandel anzupassen. In der EU ergeht es dem Wald ähnlich. Auch hier nehmen die Waldflächen und der Vorrat kontinuierlich zu.
International steht der Wald, insbesondere in den Tropen, massiv unter Druck. Die massive Zerstörung des Amazonas Regenwaldes, aber auch der Tropenwälder in anderen Regionen der Welt, stellt ein großes Problem für das Weltklima und die Biodiversität dar. Diese Entwicklung ist geprägt von kurzsichtigem Raubbau und Regellosigkeit und fehlendem Umweltbewusstsein. Nachhaltige Bewirtschaftung wird kaum betrieben. Viele Aktivitäten sind kaum reguliert, kontrolliert oder gänzlich illegal.
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/waldvernichtung-versus-waldbewirtschaftung/
Woher kommt das Holz, wenn wir den Wald nicht mehr bewirtschaften?
Das Thünen Institut hat eine Berechnung für die EU 27 durchgeführt. Wenn alle Maßnahmen der EU Biodiversitätsstrategie umgesetzt würden, würde die Holzernte in der EU um 42 % zurückgehen. Drei Viertel des Produktionsrückganges würde durch Produktionssteigerungen in Drittländern abgefangen werden, die im Durchschnitt eine signifikant weniger nachhaltige Waldbewirtschaftung haben und einen im Vergleich zur EU noch signifikant höheren Anteil an intakten Waldflächen aufweisen. Eine Bedrohung dieser noch intakten Waldflächen kann durch die Verlagerungseffekte nicht ausgeschlossen werden. Das restliche Viertel müsste durch andere Materialien kompensiert werden, die meist einen hohen CO2-Ausstoß verursachen.
Quelle:
https://www.thuenen.de/media/publikationen/thuenen-workingpaper/ThuenenWorkingPaper_159a.pdf
FAQs
Wald & Biodiversität
In diesem Bereich möchten wir ihnen Informationen über die enge Verbindung zwischen dem Wald und der Biodiversität vermitteln.
Der Wald ist ein vielfältiges Ökosystem, das eine Fülle von Tier- und Pflanzenarten beherbergt und eine wichtige Rolle für den Erhalt der biologischen Vielfalt spielt.
Erfahren sie mehr über die Artenvielfalt im Wald, die Bedrohungen für die Biodiversität und die Schutzmaßnahmen, die ergriffen werden, um die Vielfalt der Lebensformen im Wald zu erhalten.
Wie wird die Biodiversität in der Waldbewirtschaftung berücksichtigt?
Die Berücksichtigung der Artenvielfalt passiert bewusst und auch unbewusst. Die kleinstrukturierte Waldbewirtschaftung in Österreich erhöht die Waldbiodiversität. Durch die Verfolgung verschiedener forstlicher Betriebsziele entsteht eine höhere Anzahl unterschiedlichster Lebensräume. Durch die divergierende Baumartenwahl und die unterschiedlichen Nutzungsformen der einzelnen Waldbesitzer dringt mehr oder weniger Licht auf den Boden, was für ein Spiel von Licht und Schatten sorgt. Hierdurch werden lichtbedürftigeren und schattenliebenderen Organismen Lebensräume zur Verfügung gestellt.
Darüber hinaus werden in die Waldbestände bewusst seltene Baumarten eingebracht oder entlang von Forststraßen Tümpel angelegt oder Moore renaturiert.
Quellen:
Ammer et al (2017): Waldbewirtschaftung und Biodiversität: Vielfalt ist gefragt. AFZ-der Wald 17/2017, https://www.researchgate.net/profile/Steffen-Boch/publication/319877657_Waldbewirtschaftung_und_Biodiversitat_Vielfalt_ist_gefragt/links/59bfab86aca272aff2e1d6f2/Waldbewirtschaftung-und-Biodiversitaet-Vielfalt-ist-gefragt.pdf
Ulrich, R. uns Caspari, S. (2007): Die Lichtwaldfalter im Saarland: erstes Moellprojekt im Warndth. Abhandlung DELATINIA, https://delattinia.de/sites/default/files/pdf/abhandlungen/Delattinia_Abh_33_2007_023-068_Ulrich.pdf
Aktiv für Moore. Schutz und Renaturierung österreichischer Moore. Kooperationsprojekt von ÖBf und WWF. https://www.bundesforste.at/fileadmin/publikationen/brochueren/Moorbroschuere-fin.pdf
Sinkt die Artenvielfalt im Wald durch die Bewirtschaftung?
Nein, im Gegenteil. Jeder Eingriff verändert das Lichtregime und schafft damit vielfältigere Lebensbedingungen. Kleinräumige Veränderungen des Mikroklimas am Waldboden schaffen vielfältige Lebensbedingungen für verschiedene Insekten. Bodenverwundung schafft ideale Keimbedingungen für verschiedene Baum-, und Straucharten. Wesentlich für die Biodiversität auf Landschaftsebene ist ein Mosaik unterschiedlicher Umweltbedingungen zwischen Waldbeständen, mit einem Wechsel von Waldentwicklungsphasen und damit einem Wechsel von eher offenen und geschlossenen Kronendächern.
Quellen:
Vorarlberger Waldzeitung Nr 4/01
Bericht Waldökologie FAST Pichl
www.lfu.bayern.de
www.waldwissen.net
Heinrichs et al 2020: Annahmen und Ergebnisse zur Biodiversität im Wirtschaftswald – Neues aus der Biodiversitätsforschung, WSL Berichte, Heft 100, 2020; https://www.dora.lib4ri.ch/wsl/islandora/object/wsl%3A25511/datastream/PDF/Bollman-2020-Biodiversit%C3%A4t_im_Schweizer_Wald-%28published_version%29.pdf
FAQs
Wald & Klima
In diesem Abschnitt möchten wir ihnen Informationen über die wichtige Rolle des Waldes im Zusammenhang mit dem Klima vermitteln.
Der Wald hat einen erheblichen Einfluss auf das Klima und spielt eine bedeutende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel.
Erfahren sie mehr darüber, wie der Wald zur Reduzierung von Treibhausgasen beiträgt, den Kohlenstoff speichert, das lokale Klima beeinflusst und welche Maßnahmen ergriffen werden, um den Wald als Klimaschützer zu stärken.
Ist Waldnutzung gut für`s Klima?
Waldbewirtschaftung ist Klimaschutz
Wälder binden enorme Mengen an Kohlendioxyd
Bäume entziehen der Luft beim Wachstum das Treibhausgas CO2 und wandeln es mit Hilfe des Sonnenlichts in Kohlenstoff und Sauerstoff um. Der Kohlenstoff dient dem organischen Aufbau des Baumes und wird im Holz gespeichert, der Sauerstoff wird wieder an die Umgebung abgegeben (Photosynthese), siehe Der Kohlenstoffkreislauf (apa.at).
Wald als Klimaschutzfaktor
In Österreichs Wäldern stehen rund 3,4 Milliarden Bäume. Gemeinsam bilden sie einen Holzvorrat von mehr als einer Milliarde Kubikmeter Holz. Im Holz der Bäume und im Waldboden sind insgesamt 800 Millionen Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Das entspricht rund 3 Milliarden Tonnen gebundenem CO2. Der Wald ist unser größter Kohlenstoffspeicher und wächst stetig. Pro Sekunde entsteht ein Kubikmeter Holz, in dem 1 Tonne CO2 gebunden ist, siehe Der Wald als Klimaschützer (bml.gv.at).
Wald hält CO2 in Schach
Langfristig gesehen ist ein naturbelassener Wald CO2-neutral. Auch Bäume wachsen nicht endlos, sondern sterben irgendwann ab und verrotten. Dabei wird der im Holz gespeicherte Kohlenstoff wieder freigesetzt. Gleichzeitig wachsen durch natürliche Verjüngung neue Bäume heran, die wieder CO2 einfangen. Es stellt sich ein biologisches Gleichgewicht mit einem mehr oder weniger gleichbleibenden Kohlenstoffspeicher ein. Der sich selbst überlassene Wald entzieht der Atmosphäre dann aber kaum mehr zusätzliches CO2, .
Holznutzung fördert Klima
Anders verhält es sich in einem gepflegten und genutzten Wald. Rechtzeitige Baumentnahme, gute Bedingungen für neue, nachwachsende Bäume, Holzverwendung und die Substitution anderer Materialien steigern den Klimaschutzeffekt des Waldes, siehe https://www.waldgeschichten.com/video/brennholz-erneuerbarer-energietraeger-mit-langer-vorlaufzeit/
Da Österreichs Wälder seit Jahrhunderten nachhaltig bewirtschaftet werden, verfügen wir mit unserem grünen Schatz über ein besonders großes Potential zur CO2-Bindung. Denn eine nachhaltige Bewirtschaftung sorgt dafür, dass der Wald in Summe mehr CO2 bindet, als wenn er sich selbst überlassen bleiben würde, siehe https://www.waldgeschichten.com/video/gerald-erklaert-die-perfekte-kreislaufwirtschaft/.
Rechtzeitige Holzentnahme, bevor der Verrottungsprozess von Bäumen einsetzt und dabei CO2 frei wird, das Schaffen optimaler Nachwuchsbedingungen und die Substitution von Beton, Erdöl, Erdgas oder Plastik durch das entnommene Holz bewirken einen vielfach höheren Klimaschutzeffekt des bewirtschafteten Waldes gegenüber einem nicht bewirtschafteten, siehe https://www.dbu.de/OPAC/ab/DBU-Abschlussbericht-AZ-29239.pdf.
Strenges Forstgesetz
In Österreich sorgt ein strenges Forstgesetz dafür, dass der Wald erhalten bleibt und alle Waldfunktionen wie Erholung und Schutz vor Naturgefahren gewährleistet sind. Zudem ist am Markt ein freiwilliges System zur Zertifizierung von Holz eingeführt, das von unabhängigen Prüfern die nachhaltige Waldbewirtschaftung garantiert. In Österreich und Europa gibt es die Probleme des Raubbaus am Wald nicht, ganz im Gegenteil – sowohl Waldfläche als auch Holzvorrat nehmen jedes Jahr weiter zu, siehe Waldinventur des BFW zeigt Zunahme an Laub- und Mischwäldern sowie Biodiversität (bml.gv.at).
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/wald-aktiver-klimaschutz/
Ist Holznutzung gut?
Langlebige Holzprodukte funktionieren als Kohlenstoffspeicher wie ein zweiter Wald. Zudem ersetzt die Verwendung von Holz andere Materialien und vermeidet deren CO2-Emissionen. In dieser Substitutionswirkung liegt der größte Klimaschutz-Hebel, der mit Wald und Holz generiert werden kann.
Holz ist heimisch und damit eine krisenfeste Energiequelle.
Quellen:
https://www.bfw.gv.at/aktiver-klimaschutz-holz-gezielt-nutzen-und-emissionen-vermeiden/
https://www.bfw.gv.at/typisch-holz/
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/wald-aktiver-klimaschutz/holzverwendung-als-beitrag-zum-klimaschutz/
Haben wir genug Holz, um es zu verheizen?
Ja haben wir.
In Österreich und auch in Europa hat die Waldfläche und der Vorrat kontinuierlich zugenommen in den letzten Jahrzehnten.
Zu beachten ist, dass Brennholz im Zuge der Waldpflege anfällt bzw. wenn man Sägerundholz erntet. Gerade aufgrund des Klimawandels und das vermehrte Aufkommen von Laubholz anstelle von Nadelholz wird dazu führen, dass mehr Baumarten und Baumartenteile anfallen werden, die die Industrie derzeit nicht verarbeiten kann und die energetische Nutzung daher ein super Beitrag zum Klimaschutz ist, da man fossile Energieträger einsparen kann.
Eines ist auch klar: Wir können nicht alle fossilen Energieträger mit Holz ersetzen! Holz kann nur ein Teil der Lösung sein.
Quellen:
www.waldinventur.at
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/waldinventur-2016-2021/
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/holz-als-zukunftssichere-energieversorgung/
https://www.waldgeschichten.com/aus-dem-leben/unser-wald-in-oesterreich/fakten-zahlen-zum-oesterreichischen-wald/
Ist mit Holz heizen wirklich CO2 neutral?
JA!
Im Gegensatz zu anderen Heizstoffen wie Gas oder Öl ist Holz CO2-neutral: Holz braucht zum Wachsen Sonnenenergie und Kohlendioxid (CO2).
Diese Energie und der Kohlenstoff werden im Holz gespeichert. Bei der Verbrennung wird Sonnenenergie in Form von Wärme wieder frei. Der gebundene Kohlenstoff wird ebenfalls wieder in die Atmosphäre abgegeben. Es entsteht soviel CO2, wie der Baum zuvor beim Wachsen der Umwelt entzogen hat. Aufnahme und Abgabe halten sich die Waage.
An der Stelle des alten Baumes wächst wieder ein junger. Wird das Holz nicht verbrannt, sondern verrottet es, wird der Kohlenstoff ebenfalls wieder in CO2 umgewandelt. Die gespeicherte Energie bleibt aber ungenutzt.
Quellen:
wärmeausholz.at: Was bedeutet CO2-neutral? (waermeausholz.at)
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/kohlenstoffnutzung-und-klimaschutz-negative-emissionen-mit-bioenergie/
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/holz-als-zukunftssichere-energieversorgung/
Wie sieht es mit der Feinstaubbelastung durch Holzheizung aus?
Wenn ich ein modernes Holzheizsystem verwende und dieses sachgemäß bediene gibt es hier kein Problem. Die Feinstaubemissionen aus Haushalten bzw. Gebäuden sind in den letzten 30 Jahren um etwa ein Drittel zurückgegangen, obwohl es in dieser Zeit einen regelrechten Boom bei der Installation neuer Holzheizungen gegeben hat.
Intensive Forschungstätigkeit und Innovationen haben in den vergangenen Jahren zu einer massiven Verringerung der Emissionen geführt. Laut der Österreichischen Luftschadstoffinventur stammt der größte Anteil der Feinstaubemissionen aus sogenannten Allesbrennern, einer veralteten Bauform von Scheitholzkesseln. Diese verursachen zwei Drittel der gesamten Feinstaubemissionen aus Kleinfeuerungen.
Im Gegensatz dazu liegt der Anteil der modernen Biomassekessel an den Feinstaubemissionen Österreichs nur bei 3.6 %, jener von Öfen und Herden beträgt 4.3 %. Der wesentlichste Aspekt für die Feinstaubreduktion ist, dass veraltete Feuerungsanlagen durch moderne, elektronisch geregelte, emissionsarme Feuerungen ersetzt werden.
Quelle:
wärmeausholz.at: Wie ist es mit Feinstaub? Ist unsere Gesundheit in Gefahr? (waermeausholz.at)
CO2 Bindung im Wald – wieviel Kohlenstoff bindet der Wald, wieviel entzieht er aus der Atmosphäre?
Bäume entziehen beim Wachsen durch Photosynthese mit der Hilfe von Sonnenlicht CO2 aus der Atmosphäre und speichern dieses als Kohlenstoff im Holz.
Pro m3 Holzzuwachs wird ca. eine Tonne CO2 aus der Atmosphäre entzogen. Im österreichischen Wald wachsen pro Jahr ca. 30 Mio m3 Holz zu und speichern somit rund 30 Mio Tonnen CO2. Das entspricht dem durchschnittlichen jährlichen CO2 Ausstoß von rund 4.2 Mio Österreichern und Österreicherinnen.
Damit dieser Kohlenstoff langfristig gebunden bleibt ist es wichtig, dass die Wälder bewirtschaftet werden und das Holz zu langlebigen Holprodukten verarbeitet wird. Bleibt das Holz im Wald, wird es verrotten und das aufgenommene CO2 wieder in die Atmosphäre entlassen.
Wie kann der Wald CO2 speichern?
Im Holz, dass aktuell auf einem durchschnittlichen Hektar Wald (rund 1.5 Fußballfelder) in Österreich steht sind 335 Tonnen CO2 gespeichert. Sterben die Bäume aufgrund von Trockenheit, Borkenkäferbefall oder hohen Alters ab, wird das gespeicherte CO2 durch biologische Verrottungsprozesse wieder in die Atmosphäre freigesetzt.
Weitaus sicherer und länger kann das im Holz gebundene CO2 durch die Verwendung von Holz zum Bau von Häusern und Möbeln gespeichert werden. In einem Holzhaus sind 60 – 80 Tonnen CO2 gespeichert. Das entspricht rund dem durchschnittlichen CO2 Ausstoß eines Österreichers oder einer Österreicherin im Zeitraum von 10 Jahren. Der große Vorteil dabei ist, dass dort wo ein alter Baum geerntet wurde wieder neue junge Bäume nachwachsen können, die wiederum CO2 aus der Atmosphäre entziehen.
FAQ’s – Häufig gestellte Fragen zum Wald, Klima und Biodiversität
In den FAQs zum Wald in Österreich erhalten sie umfangreiches Wissen über die heimischen Wälder, ihre Eigenschaften und die Prinzipien einer nachhaltigen Bewirtschaftung. Zudem werden ihnen Einblicke in die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes geboten und auf Herausforderungen wie den Klimawandel eingegangen.
Die FAQs zu Wald & Biodiversität beleuchten die enge Verbindung zwischen dem Wald und der biologischen Vielfalt. Sie erfahren, welche Tier- und Pflanzenarten der Wald beherbergt, wie er zum Schutz gefährdeter Arten beiträgt und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Biodiversität im Wald zu erhalten.
Im Segment FAQs Wald & Klima geht es um die wichtige Rolle des Waldes im Klimaschutz. Wir erläutern, wie der Wald Kohlenstoff speichert, das lokale Klima beeinflusst und welche Maßnahmen ergriffen werden, um den Wald als aktiven Klimaschützer zu stärken.
Allein durch seine Fläche von fast 50% der Fläche hat der Wald eine besonderes Bedeutung. Darüber hinaus stellt der Wald durch seine nachhaltige Bewirtschaftung sowohl in Bezug auf Klimaschutz als auch Generationengerechtigkeit eine große Chance dar und kann als erfolgreiches und über viele Generationen bewährtes Modell auch weit über die Grenzen Österreichs wirken und einen möglichen Weg zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Gesellschaft aufzeigen. Der Wald ist in Österreich eine immense Bedeutung für die Artenvielfalt, das Klima aber auch für Wirtschaft, Wasserhaushalt, Schutz und nicht zuletzt Erholung. Unsere Sammlung häufig gestellter Fragen und Antworten zum Thema Wald will ein tieferes Verständnis für diese Bedeutung zu vermitteln und ihnen Einblicke zum Wald in Österreich, Wald & Biodiversität und Wald & Klima geben.
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