FAQs zum Wald

Häufig gestellte Fragen & Antworten

Der Wald ist ein faszinierendes Ökosystem, das eine immense Bedeutung für die Artenvielfalt, das Klima und die Gesellschaft hat. Unsere Sammlung häufig gestellter Fragen und Antworten zum Thema Wald zielt darauf ab, ein besseres Verständnis für diese Bedeutung zu vermitteln und ihnen Einblicke in die Kernsegmente Wald in Österreich, Wald & Biodiversität und Wald & Klima zu geben.

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FAQs
Wald in Österreich

Hier möchten wir ihnen einen Überblick über die Vielfalt der Wälder in Österreich geben.

Der Wald spielt eine bedeutende Rolle in Österreich, sei es ökologisch, wirtschaftlich oder kulturell.

Erfahren sie mehr über die verschiedenen Waldtypen, Baumarten und die nachhaltige Bewirtschaftung der österreichischen Wälder.

Wir werden auch auf die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes sowie die Herausforderungen und Schutzmaßnahmen eingehen.

Ist es besser für den Wald, wenn man ihn sich selbst überlässt?

Die kurze Antwort lautet: Der Wald braucht den Menschen nicht, der Mensch aber braucht den Wald. Soll ein Wald Schutz vor Steinschlag und Lawinen bieten, Nutzholz liefern, Wasser reinigen oder Erholungsraum ohne Gefahren sein, braucht es aktive Waldbewirtschaftung. Den Wald sich selbst zu überlassen, ist also keine so gute Idee.

 

Quelle:
Zitat nach Rudolf Freidhager; vermutlich auch nicht von ihm erfunden, Anonymous, alte Indianerweisheit?

Warum ist der bewirtschaftete Wald besser?

Während in einem unbewirtschafteten Wald bei der Zersetzung genau so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie zuvor beim Wachstum gebunden wurde, wird durch langlebige Holzprodukte langfristig CO2 gebunden. Dadurch leistet die Waldbewirtschaftung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Darüber hinaus kann nur ein bewirtschafteter Wald, die vom Menschen an den Wald gestellten Ansprüche sicherstellen. Neuere Forschungsergebnisse zeigen zudem, dass ein bewirtschafteter Wald auch ein Hort der Artenvielfalt sein kann.

 

Quellen:
Hasenauer, H. (2012): Die Bedeutung der Waldwirtschaft für den Kohlenstoffhaushalt, In: „Energie aus der Region“, Österreichischer Biomasseverband.
Interdisziplinäres Forschungsprojekt im Lehrforst der FAST Pichl – https://www.waldgeschichten.com/aus-dem-leben/wald-zukunftsprojekte/waldoekologie-und-naturraummanagement-im-forstgut-pichl-der-lk-steiermark/

Was ist eine Mischbaumart?

Eine Mischbaumart ist nicht direkte eine Art, der Name gibt nur die Häufigkeit an z.B. Eichen- Hainbuchen Laubmischwald mit Kirsche als Mischbaumart.

Die heimische Baumartenvielfalt ist sehr ausgeprägt. Die häufigsten in Österreich vorkommenden Baumarten wie Fichte und Tanne, Buche, Lärche, Kiefer und Eiche sind von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Alle anderen Arten erfüllen wichtige ökologische Funktionen und bereichern das Waldbild. Schon vom äußeren Erscheinungsbild lassen sich die Bäume in zwei große Gruppen einteilen: in Laubbäume und in Nadelbäume. Je nach Baumartenzusammensetzung unterscheidet man folgende Wälder:

  • Reinbestände: Nadel- oder Laubbäume einer Art
  • Nadelmischwälder: verschiedene Nadelbäume
  • Nadellaubmischwälder: verschiedene Nadel- und Laubbaumarten
  • Laubmischwälder: verschiedene Laubbaumarten

 

Quelle:
https://www.waldtrifftschule.at/material/detail/rund-um-wald-und-holz-baumarten-in-oesterreich-28

Ist das Fällen eines Baumes böse?

NEIN! Viele Gründe sprechen dafür, Holz zu ernten. Dort, wo der alte, reife Baum entnommen wurde, wachsen wieder junge Bäume nach – eine neue Baumgeneration entsteht und der Wald verjüngt sich. Der Wald in Österreich wird mehr. In den letzten zehn Jahren hat der Wald durchschnittlich um 3400 Hektar je Jahr zugenommen – dies entspricht 4762 Fußballfeldern. Holz ist somit ein sog. nachwachsender Rohstoff und bindet das Treibhausgas CO2, was uns beim Klimawandel hilft!

Rund 170.000 Waldbesitzer beziehen einen Teil, oder sogar ihr gesamtes Einkommen aus der Ernte der Bäume, die oft schon von den Vorfahren gepflanzt und gepflegt wurden. Der Wald ist sowohl Lebensgrundlage als auch Arbeitsplatz und liefert den wertvollen Rohstoff Holz. Durch die Weiterverarbeitung dieses umweltfreundlich produzierten Rohstoffes finden auch viele Menschen in der holzverarbeitenden Industrie (z.B. Sägewerke, Tischlereien, Papiererzeugung und -verarbeitung) eine Beschäftigung. Zuletzt erfreuen wir uns an den schönen Holzprodukten. Somit ist Wald und Holz Arbeitgeber für rund 300.000 Menschen.

 

Quellen:
https://www.waldverband.at/wp-content/uploads/2023/04/1_ROHSTOFF-HOLZ_Detailwissen.pdf
https://www.bfw.gv.at/pressemeldungen/oesterreichs-wald-zuwachs/

Ist Waldnutzung nachhaltig?

Wenn wir in Österreich von Waldbewirtschaftung sprechen, so passiert dies immer in einer nachhaltigen und multifunktionalen Bewirtschaftungsform. Damit ist auch gemeint, dass nicht mehr entnommen wird, als nachwächst. Dazu sind die Waldbesitzer durch das Forstgesetz verpflichtet. Dank der jahrhundertelangen Tradition nachhaltiger, Waldbewirtschaftung nehmen Waldfläche und Holzvorrat in Österreich und in Europa seit Jahrzehnten stetig zu. Vergleichbar mit einem Sparbuch, wurden bis jetzt nicht einmal die Zinsen verbraucht, so konnte das Kapital auch anwachsen.

 

Quellen:
https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/klima-und-umwelt/klimawandel-und-co2/hilft-holznutzung-dem-klima
https://waldinventur.at/#/
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/waldvernichtung-versus-waldbewirtschaftung/

Ist der österreichische Wald gesund?

Im Allgemeinen ist der Gesundheitszustand des österreichischen Waldes zufriedenstellend und die Belastung durch Luftschadstoffe relativ gering.

Aber es treten in verschiedenen Regionen auf Grund von Witterungsereignissen wie extremer Trockenheit Schädigungen der Waldbestände auf, wo sehr wohl Schadorganismen wie der Borkenkäfer große Waldflächen schädigen kann. Auch Sturmereignisse können großflächig Wälder zerstören.

Auch neue Schadorganismen schädigen einzelne Baumarten, wie der Pilzbefall an der heimischen Esche, wo es zu sehr großen Schäden an dieser Baumart kommt.

Das komplexe Ökosystem Wald hat sich an diese Wechselwirkungen zwischen Witterungsextremen und Schadorganismen angepasst. Mischbestände und vielfältige Waldstrukturen, wie sie im österreichischen Wald vorhanden sind, bilden die Grundlage für einen gesunden Wald.

 

Fachliteratur: BFW Forstschutz aktuell Nr 67/2022

Welche Aufgaben hat die/der Waldbewirtschafter:in?

Kurz gesagt: Wald muss Wald bleiben!

Im österreichischen Forstgesetz sind die vielfältigen Rechte und Pflichten der Waldbewirtschafter festgelegt. Grundsätzlich wollen diese Bestimmungen sicherstellen, dass der Wald in einem guten und nachhaltigen Zustand und flächenmäßig erhalten bleibt und so seine wichtigen Wirkungen, wie Schutzwirkung, Erholungswirkung und Wohlfahrtswirkung neben der Nutzwirkung erfüllt.

Besondere Aufgaben treffen die Waldbewirtschafter:Innen, wenn vom eigenen Wald Gefahren für Dritte bestehen. So ist die Eindämmung von Schadorganismen, oder die Sicherung der Schutzwirkung eine zentrale Aufgabe. Die Forstbehörde kann diesbezügliche Maßnahmen auch rechtlich durchsetzen.

 

Fachliteratur: Forstgesetz 1975

Wie ist der Zustand des Waldes in Ö, Europa und der Welt?

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass es dem österreichischen Wald noch nie so gut gegangen ist wie jetzt. Die Fläche nimmt zu, der Vorrat nimmt zu, biodiversitätsrelevante Element nehmen zu.

ABER: Der Klimawandel setzt dem Wald ziemlich zu, denn lange Dürreperioden, in Kombination mit Hitzeperioden schadet dem Wald. Daher ist die Bewirtschaftung enorm wichtig, um den Wald zu helfen, sich an den Klimawandel anzupassen. In der EU ergeht es dem Wald ähnlich. Auch hier nehmen die Waldflächen und der Vorrat kontinuierlich zu.

 

International steht der Wald, insbesondere in den Tropen, massiv unter Druck. Die massive Zerstörung des Amazonas Regenwaldes, aber auch der Tropenwälder in anderen Regionen der Welt, stellt ein großes Problem für das Weltklima und die Biodiversität dar. Diese Entwicklung ist geprägt von kurzsichtigem Raubbau und Regellosigkeit und fehlendem Umweltbewusstsein. Nachhaltige Bewirtschaftung wird kaum betrieben. Viele Aktivitäten sind kaum reguliert, kontrolliert oder gänzlich illegal.

https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/waldvernichtung-versus-waldbewirtschaftung/

Ist der Wald in Österreich gesünder als der in Deutschland? Und setzt sich Österreich für den Waldschutz ein?

Man kann nicht direkt sagen, ob der Wald in Österreich generell „gesünder“ ist als der in Deutschland, da die Gesundheit von Wäldern von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, einschließlich klimatischer Bedingungen, Schädlingsbefall, Bewirtschaftungsform, Erholungsdruck und anderen Umweltauswirkungen. Beide Länder haben jedoch in den letzten Jahren mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen gehabt (https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/was-ist-die-klimakrise/) bzw. kämpfen noch immer, wie z. B. mit dem Borkenkäferbefall (https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/wald-in-gefahr-bedrohungen-fuer-den-wald-in-oesterreich/waldschaedling-borkenkaefer-gefahr-fuer-den-wald/).

Österreich legt großen Wert auf nachhaltige Forstwirtschaft. Das österreichische Forstgesetz regelt die nachhaltige und multifunktionale Bewirtschaftung der Wälder. Dieses Gesetz gewährleistet nicht nur den Schutz und die Pflege des Waldes, sondern berücksichtigt auch seine sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Funktionen (https://www.waldgeschichten.com/aus-dem-leben/unser-wald-in-oesterreich/waldwirkungen-die-4-grundlegenden-funktionen-des-waldes/).

Heimische Waldbesitzer:innen sind stark in die nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Wälder eingebunden, können meist auf einen über viele Generationen hinweg reichenden Erfahrungsschatz zurückgreifen und arbeiten oft eng mit den zuständigen Behörden zusammen, um den besten Schutz und die beste Nutzung ihres Waldes sicherzustellen (https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/waldbewirtschaftung/).

Darüber hinaus hat Österreich eine lange Tradition der Forstwissenschaft und -forschung, die zur nachhaltigen Bewirtschaftung und zum Schutz der Wälder beiträgt (https://www.waldgeschichten.com/aus-dem-leben/wald-zukunftsprojekte/). Das Engagement für Waldschutz und nachhaltige Forstwirtschaft ist in Österreich tief verwurzelt, sowohl auf gesetzlicher als auch auf praktischer Ebene.

Woher kommt das Holz, wenn wir den Wald nicht mehr bewirtschaften?

Das Thünen Institut hat eine Berechnung für die EU 27 durchgeführt. Wenn alle Maßnahmen der EU Biodiversitätsstrategie umgesetzt würden, würde die Holzernte in der EU um 42 % zurückgehen. Drei Viertel des Produktionsrückganges würde durch Produktionssteigerungen in Drittländern abgefangen werden, die im Durchschnitt eine signifikant weniger nachhaltige Waldbewirtschaftung haben und einen im Vergleich zur EU noch signifikant höheren Anteil an Urwaldflächen aufweisen. Eine Bedrohung dieser Urwälder kann durch die Verlagerungseffekte nicht ausgeschlossen werden. Das restliche Viertel müsste durch andere Materialien kompensiert werden, die meist einen hohen CO2-Ausstoß verursachen.

 

Quelle:
https://www.thuenen.de/media/publikationen/thuenen-workingpaper/ThuenenWorkingPaper_159a.pdf

Aufforstung: Ein Waldstück ist nach einem Borkenkäferbefall kahl und wurde erst aufgearbeitet. Wann kann ich aufforsten mit jungen Pflanzen? Im gleichen Jahr oder im Jahr darauf?

Das Aufforsten eines Waldstücks nach Borkenkäferbefall ist ein wichtiger Schritt, dessen Zeitpunkt sorgfältig geplant werden sollte. Die allgemeine Empfehlung lautet, nicht im gleichen Jahr aufzuforsten, in dem die Bäume gefällt wurden. Hier sind einige Gründe dafür:

  1. Bodenregeneration: Der Boden benötigt Zeit, um sich nach der Entfernung der befallenen Bäume zu erholen.
  2. Klima- und Schädlingsüberwachung: Die Wartezeit ermöglicht es, die Bedingungen für künftige Pflanzungen genauer zu überwachen, z. B. in Bezug auf Klimawandel oder Schädlingsaktivität. Hier gibt es die sogenannte „Schlagruhe“ die meist mit 3 Jahren anberaumt ist. In diesem Zeitraum entwickelt sich der Rüsselkäfer, findet jedoch keine jungen Bäumchen zum Schädigen vor und es fehlt die Nahrungsgrundlage.
  3. Vorbereitungen: Das gibt Ihnen Zeit, den Boden vorzubereiten, die besten Baumarten für die Aufforstung zu wählen bzw. zu kaufen und notwendiges Personal zu finden.

Allerdings gibt es keine strikte Regel und lokale Bedingungen können eine große Rolle spielen. Es ist nicht immer zwingend notwendig die Bestände aufzuforsten, die im Forstgesetz niedergeschriebene Wiederbewaldungspflicht kann man auch mit der Naturverjüngung – natürlicher Samenanflug – bzw. aus der Kombination erreichen.

Es ist ratsam, die Expertise eines Forstwirtschaftsberaters der Landwirtschaftskammern bzw. des Landesforstdienstes in Anspruch zu nehmen, um die spezifischen Bedingungen Ihres Waldstücks zu bewerten.

Artikel Waldschädling Borkenkäfer: https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/wald-in-gefahr-bedrohungen-fuer-den-wald-in-oesterreich/waldschaedling-borkenkaefer-gefahr-fuer-den-wald/

Artikel Klimafitte Baumarten erkennen mit dem neuen BFW Ampelsystem: https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/klimafitter-wald/klimafitte-baumarten-erkennen-mit-dem-neuen-bfw-ampelsystem/

FAQs
Wald & Biodiversität

In diesem Bereich möchten wir ihnen Informationen über die enge Verbindung zwischen dem Wald und der Biodiversität vermitteln.

Der Wald ist ein vielfältiges Ökosystem, das eine Fülle von Tier- und Pflanzenarten beherbergt und eine wichtige Rolle für den Erhalt der biologischen Vielfalt spielt.

Erfahren sie mehr über die Artenvielfalt im Wald, die Bedrohungen für die Biodiversität und die Schutzmaßnahmen, die ergriffen werden, um die Vielfalt der Lebensformen im Wald zu erhalten.

Was gehört alles zur Biodiversität?

Sie beinhaltet die Vielfalt der Baumarten und Pflanzen, die in verschiedenen Schichten des Waldes gedeihen, von den großen, majestätischen Bäumen bis zu den kleinen Sträuchern und Bodenpflanzen. Die Tierwelt im Wald ist ebenso Teil der Biodiversität und umfasst verschiedene Arten von Vögeln, Säugetieren, Insekten und anderen Wirbellosen, die in den vielfältigen Lebensräumen des Waldes leben. Zudem spielen Pilze und Mikroorganismen im Waldboden eine entscheidende Rolle für die Nährstoffkreisläufe und die Gesundheit des Waldes.

Das Zusammenspiel und die Abhängigkeiten zwischen all diesen verschiedenen Organismen tragen zur Komplexität und Einzigartigkeit der Biodiversität im Wald bei. Die aktive nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes ist von zentraler Bedeutung, um diese Vielfalt zu erhalten und die wichtigen ökologischen Funktionen und Dienstleistungen, die der Wald für uns alle erbringt, zu bewahren.

Durch die Bewirtschaftung können aktiv Lebensräume geschaffen werden. So sind z. B. die meisten gefährdeten Arten im Wald sehr lichtbedürftig. Ohne Bewirtschaftung würde der Wald ausdunkeln und der Lebensraum für diese Arten würde verloren gehen.

Was sind die 3 Ebenen der Biodiversität?

Die Biodiversität im Wald kann auf drei Ebenen betrachtet werden: genetische Vielfalt, Artenvielfalt und Ökosystemvielfalt.

  • Auf der genetischen Ebene umfasst die Biodiversität die Vielfalt der genetischen Merkmale innerhalb einer Art von Bäumen, Pflanzen und Tieren im Wald. Diese genetische Vielfalt ermöglicht den Organismen, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen und widerstandsfähiger zu sein.
  • Die Artenvielfalt im Wald bezieht sich auf die Vielzahl verschiedener Pflanzen- und Tierarten, die in einem bestimmten Waldökosystem vorkommen. Ein vielfältiger Artenreichtum trägt zur Stabilität und Resilienz des Waldes bei und fördert eine gesunde Wechselwirkung zwischen den Organismen.
  • Schließlich umfasst die Ökosystemvielfalt die verschiedenen Lebensräume und ökologischen Prozesse im Wald. Die verschiedenen Lebensräume bieten unterschiedlichen Arten geeignete Bedingungen zum Überleben und fördern die Interaktion zwischen den Organismen.

Wald & Biodiversität: https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/wald-biodiversitaet/

Welche Faktoren bestimmen die biologische Vielfalt im Wald?

Die biologische Vielfalt im Wald wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die in komplexen Wechselwirkungen stehen. In Mitteleuropa ist die Klimakrise die größte Bedrohung für die Biodiversität. Denn das Klima spielt eine entscheidende Rolle, da Temperatur und Niederschlag die Artenzusammensetzung und das Wachstum von Pflanzen und Tieren beeinflussen. Der Standort, die geografische Lage und Höhenlage eines Waldes, beeinflusst die Artenvielfalt, da verschiedene Bedingungen unterschiedliche Lebensräume schaffen. Die Vegetationstypen im Wald, einschließlich der Baumarten und Pflanzengemeinschaften, unterstützen eine vielfältige Tierwelt.

Kurz gesagt: Wenn sich Temperatur und Niederschlag ändert, wird sich auch die Artenzusammensetzung ändern.

Die nachhaltige Forstwirtschaft in Österreich umfasst das Prinzip der Bewahrung der Artenvielfalt durch aktive Bewirtschaftung und bewusstes Setzen von Maßnahmen bzw. bewusstes Unterlassen von Eingriffen. Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist essentiell, um die Funktionen der Wälder zu schützen und langfristig alle Waldwirkungen bestmöglich zu erfüllen.

Totholz z. B. ist sehr wichtig für die Biodiversität, weil es Lebensraum für unzählige Arten darstellt. Ist in einem Wald viel Totholz zu finden, dann ist das nicht Faulheit oder Naschlässigkeit, sondern es wird bewusst die Biodiversität gefördert.

Wo ist die Biodiversität am höchsten?

Die Biodiversität ist am höchsten in den sogenannten „Hotspots der Biodiversität“, die hauptsächlich in den Tropen zu finden sind. Diese Regionen beherbergen eine außergewöhnlich hohe Vielfalt an Arten und Ökosystemen. In den tropischen Regenwäldern, wie dem Amazonas-Regenwald in Südamerika, dem Kongo-Becken in Afrika und den Wäldern Südostasiens, gibt es eine immense Vielfalt von Pflanzen, Tieren, Pilzen und Mikroorganismen.

Auch in den österreichischen Wäldern ist eine bemerkenswerte Artenvielfalt von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen zu finden. Der heimische Wald ist ein wertvoller Lebensraum und spielt eine entscheidende Rolle für den Erhalt der Biodiversität und das ökologische Gleichgewicht in der Region. Die nachhaltige Forstwirtschaft in Österreich spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz dieser Vielfalt.

Waldökologie und Naturraummanagement – Biodiversitätsstudie im Forstgut Pichl der Landwirtschaftskammer Steiermark

Waldökologie und Naturraummanagement im Forstgut Pichl der LK Steiermark

Was ist Biodiversität leicht erklärt?

Im Allgemeinen wird vereinfacht unter Biodiversität die Vielfalt von Leben – Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen, Pilze, etc. – verstanden.

In den österreichischen Wäldern gibt es eine umfangreiche Biodiversität, die eine breite Palette von Pflanzen- und Tierarten sowie Mikroorganismen umfasst. Diese vielfältige Artenvielfalt spielt eine entscheidende Rolle für das ökologische Gleichgewicht und die Gesundheit des Waldes. Die verschiedenen Baumarten bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen, während die Wechselwirkungen zwischen den Arten das Ökosystem stärken.

Die nachhaltige Forstwirtschaft in Österreich trägt dazu bei, die vielfältige Biodiversität der Wälder zu bewahren und die wichtigen Ökosystemdienstleistungen wie Bodenschutz, Klimaregulierung und Wasserspeicherung langfristig zu sichern.

Was fördert die Biodiversität?

Die Biodiversität im Wald wird durch verschiedene Maßnahmen gefördert. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung trägt durch aktive Maßnahmen bzw. bewusstes Unterlassen zur Entstehung vielfältiger Lebensräume bei und schafft Platz für verschiedene Pflanzen- und Tierarten. Eine abwechslungsreiche Baumartenzusammensetzung fördert ebenfalls die Vielfalt, da unterschiedliche Arten unterschiedliche Bedürfnisse haben und dadurch verschiedene Lebensräume entstehen.

Das Vorhandensein von Totholz im Wald bietet wichtige Lebensräume für zahlreiche Insekten, Pilze und Kleintiere. Strukturreiche Wälder mit verschiedenen Alters- und Strukturklassen unterstützen ebenfalls die Artenvielfalt. Die Ausweisung von Schutzgebieten im Wald gewährleistet den Schutz besonders wertvoller und gefährdeter Arten und Lebensräume. Die Förderung von Altbäumen, die als Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen dienen, trägt ebenfalls zur Biodiversität im Wald bei.

Insgesamt spielen diese Maßnahmen eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Biodiversität im Wald und bei der Schaffung eines vielfältigen und widerstandsfähigen Ökosystems. Jeder Mensch kann aber auch unterstützen, um die Biodiversität zu fördern. Denn die größte Bedrohung der Biodiversität in unseren Breiten ist der Klimawandel. Macht man aktiv etwas gegen den Klimawandel, hilft man auch der Biodiversität.

Wie wird die Biodiversität in der Waldbewirtschaftung berücksichtigt?

Die Berücksichtigung der Artenvielfalt passiert bewusst und auch unbewusst. Die kleinstrukturierte Waldbewirtschaftung in Österreich erhöht die Waldbiodiversität. Durch die Verfolgung verschiedener forstlicher Betriebsziele entsteht eine höhere Anzahl unterschiedlichster Lebensräume. Durch die divergierende Baumartenwahl und die unterschiedlichen Nutzungsformen der einzelnen Waldbesitzer dringt mehr oder weniger Licht auf den Boden, was für ein Spiel von Licht und Schatten sorgt. Hierdurch werden lichtbedürftigeren und schattenliebenderen Organismen Lebensräume zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus werden in die Waldbestände bewusst seltene Baumarten eingebracht oder entlang von Forststraßen Tümpel angelegt oder Moore renaturiert.

 

Quellen:
Ammer et al (2017): Waldbewirtschaftung und Biodiversität: Vielfalt ist gefragt. AFZ-der Wald 17/2017, https://www.researchgate.net/profile/Steffen-Boch/publication/319877657_Waldbewirtschaftung_und_Biodiversitat_Vielfalt_ist_gefragt/links/59bfab86aca272aff2e1d6f2/Waldbewirtschaftung-und-Biodiversitaet-Vielfalt-ist-gefragt.pdf 

Ulrich, R. uns Caspari, S. (2007): Die Lichtwaldfalter im Saarland: erstes Moellprojekt im Warndth. Abhandlung DELATINIA, https://delattinia.de/sites/default/files/pdf/abhandlungen/Delattinia_Abh_33_2007_023-068_Ulrich.pdf

 Aktiv für Moore. Schutz und Renaturierung österreichischer Moore. Kooperationsprojekt von ÖBf und WWF. https://www.bundesforste.at/fileadmin/publikationen/brochueren/Moorbroschuere-fin.pdf

Sinkt die Artenvielfalt im Wald durch die Bewirtschaftung?

Nein, im Gegenteil. Jeder Eingriff verändert das Lichtregime und schafft damit vielfältigere Lebensbedingungen. Kleinräumige Veränderungen des Mikroklimas am Waldboden schaffen vielfältige Lebensbedingungen für verschiedene Insekten. Bodenverwundung schafft ideale Keimbedingungen für verschiedene Baum-, und Straucharten. Wesentlich für die Biodiversität auf Landschaftsebene ist ein Mosaik unterschiedlicher Umweltbedingungen zwischen Waldbeständen, mit einem Wechsel von Waldentwicklungsphasen und damit einem Wechsel von eher offenen und geschlossenen Kronendächern.

 

Quellen:
Vorarlberger Waldzeitung Nr 4/01
Bericht Waldökologie FAST Pichl
www.lfu.bayern.de
www.waldwissen.net

Heinrichs et al 2020: Annahmen und Ergebnisse zur Biodiversität im Wirtschaftswald – Neues aus der Biodiversitätsforschung, WSL Berichte, Heft 100, 2020; https://www.dora.lib4ri.ch/wsl/islandora/object/wsl%3A25511/datastream/PDF/Bollman-2020-Biodiversit%C3%A4t_im_Schweizer_Wald-%28published_version%29.pdf

FAQs
Wald & Klima

In diesem Abschnitt möchten wir ihnen Informationen über die wichtige Rolle des Waldes im Zusammenhang mit dem Klima vermitteln.

Der Wald hat einen erheblichen Einfluss auf das Klima und spielt eine bedeutende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel.

Erfahren sie mehr darüber, wie der Wald zur Reduzierung von Treibhausgasen beiträgt, den Kohlenstoff speichert, das lokale Klima beeinflusst und welche Maßnahmen ergriffen werden, um den Wald als Klimaschützer zu stärken.

Welches Klima herrscht im Wald?

Im Wald herrscht ein einzigartiges Mikroklima, das sich von der umgebenden offenen Landschaft unterscheidet. Dieses Mikroklima im Wald wird oft als „Schonklima“ bezeichnet, da es einige positive Auswirkungen für die Umwelt und den Menschen hat. Hier sind einige der Merkmale des Waldmikroklimas:

Mildere Temperaturen
Die Bäume im Wald bieten Schatten, der den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung schützt und die Temperaturen etwas absenkt. Dadurch sind die Temperaturen im Wald in der Regel etwas kühler als in offenen Gebieten, besonders während heißer Sommermonate.

Geringere Temperaturschwankungen
Durch die Schattierung und Verdunstungskühle der Pflanzen werden die Temperaturschwankungen im Wald gedämpft. Tagsüber ist es nicht so heiß wie in offenen Gebieten, und in der Nacht gibt der Boden die gespeicherte Wärme wieder ab, die jedoch durch den Bewuchs etwas zurückgehalten wird, wodurch es nicht so stark abkühlt. Ähnliches spürt man auch im Gastgarten, wenn man unter einem Baum sitzt.

Höhere Luftfeuchtigkeit
Die Bäume verdunsten Wasser durch ihre Blätter, was zu einer höheren Luftfeuchtigkeit führt.

Geringere Windgeschwindigkeiten
Die Baumkronen und die dichte Vegetation im Wald wirken als Windbrecher und reduzieren die Windgeschwindigkeiten im Inneren des Waldes.

Bessere Luftqualität
Die Bäume nehmen Kohlendioxid auf und produzieren Sauerstoff, was zu einer besseren Luftqualität im Wald führt. Außerdem filtert der Bewuchs auch Luftverunreinigungen aus Industrie, Verkehr und Städten.

Das Waldmikroklima hat auch Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt,
da es Lebensräume und ökologische Bedingungen schafft, die für bestimmte Arten besonders geeignet sind. Außerdem bietet das Waldmikroklima oft eine angenehme Umgebung für Erholung und Freizeitaktivitäten, da es in der Regel kühler und angenehmer ist als in offenen, sonnenexponierten Gebieten.

Nachhaltige und aktive Forstwirtschaft ist ein wesentlicher Bestandteil für den Erhalt des Waldes und seines einzigartigen Mikroklimas. Durch eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung der Wälder durch die Familienwaldbetriebe werden ökologische Prozesse geschützt und gefördert, um die langfristige Gesundheit des Waldes zu erhalten. Dies sichert die wertvollen ökologischen Funktionen des Waldes und trägt dazu bei, sein charakteristisches Mikroklima zu bewahren.

Wie wirkt sich der Klimawandel auf den Wald aus?

Der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf den Wald, wie z. B.

Zunahme von Extremwetterereignissen
Der Klimawandel führt zu häufigeren und intensiveren Extremwetterereignissen wie Dürren, Hitzewellen, Stürmen und Starkregen. Diese Ereignisse können zu erhöhten Schäden an den Wäldern führen und die Stabilität der Bestände gefährden.

Veränderungen der Vegetationszonen
Durch die Erwärmung des Klimas sowie Änderung der Niederschlagsmengen bzw. –zeitpunkte verschieben sich die Vegetationszonen nach oben in höhere Lagen. Dies kann dazu führen, dass bestimmte Baumarten, Pflanzen aber auch Tiere in niedrigeren Höhenlagen nicht mehr überlebensfähig sind und sich die Zusammensetzung der Wälder verändert. Das Klima verändert sich so rasch, dass sich die Natur nicht von sich selbst daran anpassen kann. Daher ist die aktive, klimafitte Bewirtschaftung so wichtig, damit der Mensch bei der Anpassung an die neuen Gegebenheiten unterstützen kann. So können z. B. gezielt klimafitte Baumarten gepflanzt werden.

Schädlingsbefall und Krankheiten
Die steigenden Temperaturen begünstigen das Vorkommen von Schädlingen und Krankheitserregern, die in gesunden Wäldern unter natürlichen Bedingungen weniger präsent wären, bzw. erst durch den globalen Handel durch den Menschen eingeschleppt wurden und durch die höheren Temperaturen erst überleben können. Dies kann zu Ausbrüchen von Schädlingsbefall führen, die ganze Waldgebiete betreffen können. Das Eschentriebsterben ist hier ein prominentes Beispiel – ausgelöst durch einen eingeschleppten Pilz aus Asien, der aufgrund des Klimawandels auch in unseren Breiten sehr wohl fühlt.

Vermehrtes Waldbrandrisiko
Trockenere und heißere Bedingungen erhöhen das Risiko von Waldbränden, die sich leicht ausbreiten und große Flächen verwüsten können. Zu beachten ist, dass rund 80 % der Waldbrände durch den Menschen ausgelöst werden!

Wasserversorgung und Bodenerosion
Der Klimawandel kann sich auf die Wasserversorgung in den Wäldern auswirken, indem er die Niederschlagsmuster verändert. Dies kann zu Trockenstress bei den Bäumen führen und aufgrund der vermehrt auftretenden Starkregenereignisse die Bodenerosion verstärken.

Die nachhaltige Forstwirtschaft in Österreich setzt verschiedene Maßnahmen um, um den Wald aktiv gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu schützen und zu stärken:

Förderung von widerstandsfähigen Baumarten
Durch gezielte Pflanzungen und den Einsatz von klimaresistenten Baumarten wird die Anpassungsfähigkeit des Waldes an die veränderten klimatischen Bedingungen verbessert.

Waldbau und Waldumbau
Beim Waldbau werden klimaangepasste Baumarten gefördert, die besser an die neuen Bedingungen angepasst sind. Es werden vermehrt Mischwälder angepflanzt, um die Stabilität des Ökosystems zu erhöhen. Mischwälder sind widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen und Krankheiten.

Frühwarnsysteme und Schädlingsmanagement
Frühwarnsysteme ermöglichen es, Schädlingsbefall oder Krankheitsausbrüche frühzeitig zu erkennen. Durch regelmäßige Überwachung und Beobachtung können potenzielle Schädlinge oder Krankheitserreger rechtzeitig identifiziert werden. Dadurch können gezielte Gegenmaßnahmen ergriffen werden, bevor sich der Schädlingsbefall oder die Ausbreitung von Krankheiten zu einem größeren Problem entwickelt.

Waldbrandprävention
Aktive Maßnahmen zur Waldbrandprävention können helfen, das Risiko von Waldbränden zu reduzieren und die Ausbreitung zu verhindern.

Erhaltung und Förderung der Biodiversität
Durch die Förderung von Vielfalt und die Erhaltung unterschiedlicher Baumarten, Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen trägt die nachhaltige Forstwirtschaft zur Biodiversität des Waldes bei. Ein diverser Wald ist widerstandsfähiger gegenüber Umweltveränderungen, da verschiedene Arten unterschiedliche Anpassungsstrategien haben. Dies ermöglicht dem Wald, sich flexibel an sich ändernde klimatische Bedingungen anzupassen und auf Schädlinge oder andere Stressfaktoren zu reagieren.

Durch eine gezielte, klimaangepasste und nachhaltige Bewirtschaftung können die Wälder in Österreich widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels gemacht werden, um langfristig ihre wichtigen ökologischen Funktionen zu bewahren.

Was ist ein klimafitter Wald?

Ein klimafitter Wald ist ein Wald, der besser an die veränderten klimatischen Bedingungen und die damit verbundenen Herausforderungen des Klimawandels angepasst ist. Die nachhaltige Forstwirtschaft in Österreich unternimmt verschiedene Maßnahmen, um den Wald klimafit zu halten und seine Resilienz (Widerstandsfähigkeit) zu stärken.

Förderung klimawandel anpassungsfähiger / klimawandelresistenter Baumarten
Die nachhaltige Forstwirtschaft setzt auf die Pflanzung und Förderung von Baumarten, die besser an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst sind. Durch die gezielte Auswahl widerstandsfähiger Baumarten aber auch Herkünfte wird die Anpassungsfähigkeit des Waldes an Hitze, Trockenheit, Schädlinge und Krankheiten gestärkt. Unter Herkünfte versteht man den Ursprung des Samens des Baumes. So kann es sinnvoll sein, Samen von z. B. Kiefern aus Südeuropa zu nehmen, da diese bereits an wärmere Temperaturen angepasst sind.

Mischwälder und Diversität
Die Förderung von Mischwäldern und die Erhaltung der Biodiversität sind wichtige Strategien, um die Stabilität des Waldökosystems zu erhöhen. Diversität ermöglicht es dem Wald, auf verschiedene Stressfaktoren flexibler zu reagieren und sich an wechselnde klimatische Bedingungen anzupassen.

Waldumbau und Waldbau
Durch den gezielten Waldumbau und Waldbau werden bereits bestehende Wälder an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst. Hierbei werden weniger klimawandelresistente Baumarten schrittweise durch besser angepasste ersetzt, um die Widerstandsfähigkeit des Waldes zu erhöhen.

Frühwarnsysteme und Schädlingsmanagement
Die Implementierung von Frühwarnsystemen und effektiven Schädlingsmanagementmaßnahmen ermöglicht es, potenzielle Schädlingsbefälle oder Krankheitsausbrüche frühzeitig zu erkennen und gezielt zu bekämpfen, um größere Schäden am Wald zu verhindern.

Forschung und wissenschaftliche Erkenntnisse
Seit vielen Jahren wird in Österreich intensiv geforscht, um wissenschaftliche Erkenntnisse über den Wald und den Klimawandel zu gewinnen. Diese Forschungsergebnisse werden aktiv in die Praxis der nachhaltigen Forstwirtschaft integriert, um den Wald klimafit zu halten und eine effektive Bewirtschaftung zu ermöglichen.

Durch diese und weitere Maßnahmen trägt die nachhaltige Forstwirtschaft in Österreich dazu bei, den Wald widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen. Und leistet so einen bedeutenden Beitrag zur Bewahrung der einzigartigen ökologischen Funktionen des Waldes sowie zur Sicherung einer nachhaltigen Lebensgrundlage für kommende Generationen.

Wie verändert sich der Wald?

Der Wald in Österreich verändert sich deutlich aufgrund der Klimakrise, und die nachhaltige Forstwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung dieser Veränderungen. Einige der Hauptveränderungen sind:

Veränderung der Baumartenverteilung
Durch den Klimawandel verschieben sich die geeigneten Lebensbedingungen für Baumarten. In tieferen Lagen können trockenheitsresistentere Arten an Bedeutung gewinnen, während traditionelle Baumarten, die an kühlere Bedingungen angepasst sind, in höhere Lagen abwandern könnten. Dies führt zu einer Verschiebung der Baumartenverteilung im Wald. Gleiches gilt nicht nur für Bäume, auch alle anderen Pflanzen und Organismen sind davon betroffen.

Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten
Der Klimawandel begünstigt das Auftreten und die Vermehrung von Schädlingen und Krankheiten. Zum Beispiel kann die Zunahme von Trockenperioden den Befall durch Schädlinge wie den Borkenkäfer fördern, da den Bäumen das notwendige Wasser für die Abwehr fehlt. Solche Schädlinge können ganze Waldgebiete beeinflussen.

Waldbrände
Der Klimawandel führt zu längeren und intensiveren Trockenperioden, die das Risiko von Waldbränden erhöhen.

Waldschäden durch Extremwetterereignisse
Stürme und andere extreme Wetterereignisse werden durch den Klimawandel häufiger und intensiver.

Nachhaltige Bewirtschaftung
Die seit Generationen nachhaltige Waldbewirtschaftung der österreichischen Familienwaldbetriebe unterstützt die Wälder dabei klimafit zu werden und sich bestmöglich auf die neuen Gegebenheiten anzupassen. Dies beinhaltet die Förderung von Mischwäldern, die widerstandsfähiger gegenüber Klimaschwankungen sind, sowie eine vorausschauende Planung, um auf Veränderungen im Wald angemessen reagieren zu können. Alleine würde die Anpassung nicht schnell genug passieren. So würde in den wenigsten Fällen z. B. eine Eiche überleben, da sie meist von der Buche überwachsen und ausgedunkelt wird. Aber gerade die Eiche ist eine Hoffnungsbauart. Daher muss hier die Waldbewirtschaftung eingreifen und die Eiche im Wachstum unterstützen, indem z. B. die Buche zurückgedrängt wird.

Kohlenstoffspeicherung und Klimaschutz
Wälder spielen eine wichtige Rolle bei der Absorption von CO2 und tragen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei. Eine nachhaltige Bewirtschaftung trägt dazu bei, dass Wälder mehr CO2 aufnehmen können und in Form von Kohlenstoff im Holz speichern. Wird diese Holz zu Produkten weiterverarbeitet, kann die Speicherwirkung um ein Vielfaches verlängert werden. Wald und Holznutzung spielen somit im Kampf gegen den Klimawandel eine bedeutende Rolle.

Forschung und Anpassungsstrategien
Die nachhaltige Forstwirtschaft in Österreich setzt Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis um, um den Wald klimafit zu halten. Durch eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung wird der Wald widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels gemacht, was langfristig zum Schutz und Erhalt des Waldökosystems beiträgt und somit auch der Gesellschaft zur Gute kommt. Denn die Gesellschaft profitiert am meisten von einem klimafitten Wald – vom natürlichen Holzprodukt bis hin zum sauberen Trinkwasser.

Ist Holznutzung gut?

Langlebige Holzprodukte funktionieren als Kohlenstoffspeicher wie ein zweiter Wald. Zudem ersetzt die Verwendung von Holz andere Materialien und vermeidet deren CO2-Emissionen. In dieser Substitutionswirkung liegt der größte Klimaschutz-Hebel, der mit Wald und Holz generiert werden kann.

Holz ist heimisch und damit eine krisenfeste Energiequelle.

 

Quellen:
https://www.bfw.gv.at/aktiver-klimaschutz-holz-gezielt-nutzen-und-emissionen-vermeiden/
https://www.bfw.gv.at/typisch-holz/
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/wald-aktiver-klimaschutz/holzverwendung-als-beitrag-zum-klimaschutz/

Haben wir genug Holz, um es zu verheizen?

Ja haben wir.

In Österreich und auch in Europa hat die Waldfläche und der Vorrat kontinuierlich zugenommen in den letzten Jahrzehnten.

Zu beachten ist, dass Brennholz im Zuge der Waldpflege anfällt bzw. wenn man Sägerundholz erntet. Gerade aufgrund des Klimawandels und das vermehrte Aufkommen von Laubholz anstelle von Nadelholz wird dazu führen, dass mehr Baumarten und Baumartenteile anfallen werden, die die Industrie derzeit nicht verarbeiten kann und die energetische Nutzung daher ein super Beitrag zum Klimaschutz ist, da man fossile Energieträger einsparen kann.

Eines ist auch klar: Wir können nicht alle fossilen Energieträger mit Holz ersetzen! Holz kann nur ein Teil der Lösung sein.

 

Quellen:
www.waldinventur.at
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/waldinventur-2016-2021/
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/holz-als-zukunftssichere-energieversorgung/
https://www.waldgeschichten.com/aus-dem-leben/unser-wald-in-oesterreich/fakten-zahlen-zum-oesterreichischen-wald/

Ist mit Holz heizen wirklich CO2 neutral?

JA!

Im Gegensatz zu anderen Heizstoffen wie Gas oder Öl ist Holz CO2-neutral: Holz braucht zum Wachsen Sonnenenergie und Kohlendioxid (CO2).

Diese Energie und der Kohlenstoff werden im Holz gespeichert. Bei der Verbrennung wird Sonnenenergie in Form von Wärme wieder frei. Der gebundene Kohlenstoff wird ebenfalls wieder in die Atmosphäre abgegeben. Es entsteht soviel CO2, wie der Baum zuvor beim Wachsen der Umwelt entzogen hat. Aufnahme und Abgabe halten sich die Waage.

An der Stelle des alten Baumes wächst wieder ein junger. Wird das Holz nicht verbrannt, sondern verrottet es, wird der Kohlenstoff ebenfalls wieder in CO2 umgewandelt. Die gespeicherte Energie bleibt aber ungenutzt.

 

Quellen:
wärmeausholz.at: Was bedeutet CO2-neutral? (waermeausholz.at)
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/kohlenstoffnutzung-und-klimaschutz-negative-emissionen-mit-bioenergie/
https://www.waldgeschichten.com/fakten-wissen/holz-als-zukunftssichere-energieversorgung/

Wie sieht es mit der Feinstaubbelastung durch Holzheizung aus?

Wenn ich ein modernes Holzheizsystem verwende und dieses sachgemäß bediene gibt es hier kein Problem. Die Feinstaubemissionen aus Haushalten bzw. Gebäuden sind in den letzten 30 Jahren um etwa ein Drittel zurückgegangen, obwohl es in dieser Zeit einen regelrechten Boom bei der Installation neuer Holzheizungen gegeben hat.

Intensive Forschungstätigkeit und Innovationen haben in den vergangenen Jahren zu einer massiven Verringerung der Emissionen geführt. Laut der Österreichischen Luftschadstoffinventur stammt der größte Anteil der Feinstaubemissionen aus sogenannten Allesbrennern, einer veralteten Bauform von Scheitholzkesseln. Diese verursachen zwei Drittel der gesamten Feinstaubemissionen aus Kleinfeuerungen.

Im Gegensatz dazu liegt der Anteil der modernen Biomassekessel an den Feinstaubemissionen Österreichs nur bei 3.6 %, jener von Öfen und Herden beträgt 4.3 %. Der wesentlichste Aspekt für die Feinstaubreduktion ist, dass veraltete Feuerungsanlagen durch moderne, elektronisch geregelte, emissionsarme Feuerungen ersetzt werden.

 

Quelle:
wärmeausholz.at: Wie ist es mit Feinstaub? Ist unsere Gesundheit in Gefahr? (waermeausholz.at)

CO2 Bindung im Wald – wieviel Kohlenstoff bindet der Wald, wieviel entzieht er aus der Atmosphäre?

Bäume entziehen beim Wachsen durch Photosynthese mit der Hilfe von Sonnenlicht CO2 aus der Atmosphäre und speichern dieses als Kohlenstoff im Holz.

Pro m3 Holzzuwachs wird ca. eine Tonne CO2 aus der Atmosphäre entzogen. Im österreichischen Wald wachsen pro Jahr ca. 30 Mio m3 Holz zu und speichern somit rund 30 Mio Tonnen CO2. Das entspricht dem durchschnittlichen jährlichen CO2 Ausstoß von rund 4.2 Mio Österreichern und Österreicherinnen.

Damit dieser Kohlenstoff langfristig gebunden bleibt ist es wichtig, dass die Wälder bewirtschaftet werden und das Holz zu langlebigen Holprodukten verarbeitet wird. Bleibt das Holz im Wald, wird es verrotten und das aufgenommene CO2 wieder in die Atmosphäre entlassen.

Wie kann der Wald CO2 speichern?

Im Holz, dass aktuell auf einem durchschnittlichen Hektar Wald (rund 1.5 Fußballfelder) in Österreich steht sind 335 Tonnen CO2 gespeichert. Sterben die Bäume aufgrund von Trockenheit, Borkenkäferbefall oder hohen Alters ab, wird das gespeicherte CO2 durch biologische Verrottungsprozesse wieder in die Atmosphäre freigesetzt.

Weitaus sicherer und länger kann das im Holz gebundene CO2 durch die Verwendung von Holz zum Bau von Häusern und Möbeln gespeichert werden. In einem Holzhaus sind 60 – 80 Tonnen CO2 gespeichert. Das entspricht rund dem durchschnittlichen CO2 Ausstoß eines Österreichers oder einer Österreicherin im Zeitraum von 10 Jahren. Der große Vorteil dabei ist, dass dort wo ein alter Baum geerntet wurde wieder neue junge Bäume nachwachsen können, die wiederum CO2 aus der Atmosphäre entziehen.

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Wir möchten unseren Besucher:innen eine umfassende und informative Erfahrung bieten. Deshalb haben wir auf unserer FAQ-Seite diese neue Funktion eingeführt, die es ihnen erlaubt, selbst Fragen zu stellen.

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Wir danken ihnen für ihr Interesse.

FAQ’s  – Häufig gestellte Fragen zum Wald, Klima und Biodiversität

In den FAQs zum Wald in Österreich erhalten sie umfangreiches Wissen über die heimischen Wälder, ihre Eigenschaften und die Prinzipien einer nachhaltigen Bewirtschaftung. Zudem werden ihnen Einblicke in die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes geboten und auf Herausforderungen wie den Klimawandel eingegangen.

Die FAQs zu Wald & Biodiversität beleuchten die enge Verbindung zwischen dem Wald und der biologischen Vielfalt. Sie erfahren, welche Tier- und Pflanzenarten der Wald beherbergt, wie er zum Schutz gefährdeter Arten beiträgt und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Biodiversität im Wald zu erhalten.

Im Segment FAQs Wald & Klima geht es um die wichtige Rolle des Waldes im Klimaschutz. Wir erläutern, wie der Wald Kohlenstoff speichert, das lokale Klima beeinflusst und welche Maßnahmen ergriffen werden, um den Wald als aktiven Klimaschützer zu stärken.

Allein durch seine Fläche von fast 50% der Fläche hat der Wald eine besonderes Bedeutung. Darüber hinaus stellt der Wald durch seine nachhaltige Bewirtschaftung sowohl in Bezug auf Klimaschutz als auch Generationengerechtigkeit eine große Chance dar und kann als erfolgreiches und über viele Generationen bewährtes Modell auch weit über die Grenzen Österreichs wirken und einen möglichen Weg zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Gesellschaft aufzeigen. Der Wald ist in Österreich eine immense Bedeutung für die Artenvielfalt, das Klima aber auch für Wirtschaft, Wasserhaushalt, Schutz und nicht zuletzt Erholung. Unsere Sammlung häufig gestellter Fragen und Antworten zum Thema Wald will ein tieferes Verständnis für diese Bedeutung zu vermitteln und ihnen Einblicke zum Wald in Österreich, Wald & Biodiversität und Wald & Klima geben.

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Wald in Österreich
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Wald & aktiver Klimaschutz

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