In Europa brennen mittlerweile jedes Jahr rund 500.000 Hektar Wald – das entspricht etwa 700.000 Fußballfeldern. Dabei werden viele Regionen anfälliger für Feuer – längst nicht nur im Süden Europas. Auch in Österreich.
Wie nachhaltige Forstwirtschaft helfen kann, Wälder widerstandsfähiger zu machen, zeigt ein aktueller Bericht der europäischen Wissenschaftsakademien – mit Beteiligung österreichischer Forschender. Der Fokus liegt dabei nicht auf Löscheinsätzen, sondern auf einer vorausschauenden, klimagerechten Bewirtschaftung.
Klimawandel – Dürre und Hitze befeuern Waldbrände
Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielschichtig: Anhaltende Trockenperioden, steigende Temperaturen, veränderte Landnutzung und nicht klimawandelangepasste Bestände machen viele Wälder anfällig für Großbrände. Besonders problematisch sind nicht standortgerechte Wälder, die Hitze und Schädlingen wenig entgegensetzen können. Ein Paradigmenwechsel ist gefragt: Weg von reiner Brandbekämpfung, hin zu aktiver Vorsorge durch klimaresiliente Landschaften.
Was Österreich tun kann – und bereits tut
Mit rund 48 % bewaldeter Fläche spielt der Wald in Österreich eine zentrale Rolle – ökologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung kann hier einen bedeutenden Unterschied machen: Mischwälder, strukturreiche Bestände und naturnahe Pflegekonzepte erhöhen die Widerstandskraft gegen Feuer, Sturm oder Borkenkäfer. Gleichzeitig leisten Wälder einen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie CO₂ speichern, Wasserhaushalte regulieren und Lebensraum für unzählige Arten bieten.
Vorbeugen statt Löschen
Prävention steht im Zentrum aller Empfehlungen des Berichts: Dazu gehören die Wiedervernässung von Mooren, der Schutz alter Waldbestände sowie eine gezielte Bewirtschaftung, die natürliche Waldstrukturen erhält. Auch das Wissen über Risiken und der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur sind Teil der Lösung.
Waldbrandgefahr? Das kann jede:r tun
- Kein offenes Feuer im Wald
- Rauchverbot beachten
- Keine Glasflaschen zurücklassen
- Fahrzeuge nicht auf trockenem Waldboden abstellen
- Rettungswege freihalten
- Warnstufen und Betretungsverbote ernst nehmen
Kommt es dennoch zum Brand: Sofort die Feuerwehr verständigen (122) – und sich selbst nicht in Gefahr bringen.
Wichtig: Regionale Regeln kennen
Waldbrandschutz ist in Österreich Ländersache. Jedes Bundesland erlässt bei erhöhter Gefahr eigene Verordnungen – etwa zu Rauch- oder Betretungsverboten. Diese sind rechtlich bindend und werden öffentlich bekanntgegeben – über Aushänge, lokale Medien oder digitale Warnsysteme wie GeoSpehre Austria, KATWARN oder UWZ.at.
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