Warum es heute wichtige ist denn je
Wer liebt sie nicht, die bunten Herbstwälder, das muntere Zwitschern im Frühjahr, eine stille Wanderung durch verschneite Landschaften – nicht ohne Schneeballschlacht. Ja und Weihnachten natürlich, Rodelpartien über kilometerlange Forststraßen. Unsere Wälder geben uns Ruhe, Sicherheit, Wärme … wem fällt noch mehr ein?
Österreichs Wälder prägen nicht nur unsere Landschaft. Sie sind ein kostbares Erbe, das seit 50 Jahren mithilfe eines besonderen Regelwerks geschützt wird. Das österreichische Forstgesetz, das 2025 sein Jubiläum feiert, zeigt eindrucksvoll, wie verantwortungsvoller Umgang mit der Natur aussehen kann.
Was bedeutet nachhaltige Forstwirtschaft?
Denn eine verantwortungsvolle, nachhaltige Waldbewirtschaftung bedeutet weit mehr als Bäume pflanzen und ernten. Es geht darum, unsere Wälder so zu nutzen, dass sie auch für kommende Generationen erhalten bleiben – ökologisch intakt, wirtschaftlich wertvoll und als Erholungsraum für uns alle.
Das österreichische Forstgesetz schafft dafür klare Rahmenbedingungen: Es regelt, wer welche Rechte und Pflichten als Waldbesitzer hat und wie die vielfältigen Ansprüche an den Wald – vom Klimaschutz über die Holzproduktion bis zur Erholung – in Einklang gebracht werden.
Der Erfolg gibt diesem Ansatz recht: Die Waldfläche in Österreich ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen. Familienwaldbesitzer und Forstwirte arbeiten unermüdlich daran, unsere Wälder stabiler und vielfältiger zu gestalten.
Holz: Ein unterschätzter Rohstoff
Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern ist ein echter Alleskönner. Als nachwachsender Rohstoff bindet es CO₂, ersetzt fossile Materialien und schafft Wertschöpfung, besonders im ländlichen Raum. Von Bauholz über Möbel bis zu Papier – die Verarbeitungskette ist vielfältig und sichert zahlreiche Arbeitsplätze.
Die österreichischen Familienbetriebe, die oft seit Generationen Wälder bewirtschaften, tragen diese Verantwortung mit Weitblick. Sie wissen: Was heute geerntet wird, muss morgen wieder nachwachsen können. Diese langfristige Perspektive ist der Kern nachhaltiger Forstwirtschaft.
Herausforderungen im europäischen Kontext
Während nationale Regelungen wie das österreichische Forstgesetz gut funktionieren, entstehen neue Herausforderungen durch EU-weite Vorgaben. Die EU-Entwaldungsverordnung etwa wurde geschaffen, um die globale Entwaldung zu bekämpfen. Zwar ist dies ein wichtiges Ziel. Allerdings erfasst sie unterschiedslos alle Regionen, auch jene, in denen längst nachhaltig gewirtschaftet wird.
Für österreichische Betriebe bedeutet dies zusätzlichen bürokratischen Aufwand, ohne dass ein tatsächlicher Mehrwert für den Waldschutz entsteht. Die Herausforderung besteht darin, wirksame Lösungen gegen globale Entwaldung zu finden, ohne bewährte Systeme zu belasten.
Ein Blick nach vorne
50 Jahre Forstgesetz zeigen: Nachhaltige Waldbewirtschaftung funktioniert, wenn klare Regeln mit lokalem Wissen kombiniert werden. Unsere Wälder sind lebendige Ökosysteme, Wirtschaftsräume und Erholungsorte zugleich. Sie verdienen und brauchen unsere Wertschätzung sowie einen verantwortungsvollen Umgang, der auch künftigen Generationen intakte Wälder hinterlässt.
FAQ zum österreichischen Forstgesetz
Seit wann gibt es das österreichische Forstgesetz?
Das aktuelle österreichische Forstgesetz trat 1975 in Kraft und feiert 2025 sein 50-jähriges Jubiläum. Es baut auf dem ersten einheitlichen Forstgesetz von 1853 auf.
Was regelt das österreichische Forstgesetz?
Das Forstgesetz regelt die nachhaltige Waldbewirtschaftung in Österreich. Es stellt sicher, dass nicht mehr Holz entnommen wird als nachwächst, schützt Wälder vor Naturgefahren wie Lawinen und Erosion, garantiert das freie Betretungsrecht und berücksichtigt Klima-, Boden- und Wasserschutz.
Wie viel Waldfläche gibt es in Österreich?
Etwa 48 Prozent der Gesamtfläche Österreichs sind bewaldet. Die Waldfläche wächst seit Jahrzehnten kontinuierlich. Entwaldung oder Waldschädigung sind in Österreich dank des strengen Forstgesetzes kein Thema.
Darf man in Österreich jeden Wald betreten?
Ja, das österreichische Forstgesetz garantiert mit Ausnahmen zum Schutz des Waldes und der Besucher das freie Betretungsrecht der Wälder für die Allgemeinheit. Jeder darf den Wald zur Erholung nutzen – eine der wichtigen Erholungsfunktionen, die das Gesetz sicherstellt.
Was bedeutet nachhaltige Forstwirtschaft in Österreich?
Nachhaltige Forstwirtschaft bedeutet, dass nur so viel Holz geerntet wird, wie auch wieder nachwachsen kann. Das Forstgesetz verpflichtet Waldbesitzer zur Wiederaufforstung nach dem Holzeinschlag und zum Schutz vor Schädlingen und Krankheiten.
Darüber hinaus umfasst Nachhaltigkeit auch die multifunktionale Waldbewirtschaftung: Der Wald muss gleichzeitig seine Schutzfunktion (vor Lawinen, Erosion, Hochwasser), seine Nutzfunktion (Holzgewinnung), seine Erholungsfunktion (freies Betretungsrecht) und seine ökologische Funktion (Klima-, Boden- und Wasserschutz, Lebensraum für Tiere und Pflanzen) erfüllen. So bleiben die Wälder in ihrer Vielfalt für kommende Generationen erhalten.
Welche Pflichten haben Waldbesitzer in Österreich?
Waldbesitzer müssen nach dem Holzeinschlag wiederaufforsten, ihre Wälder vor Schädlingen und Krankheiten schützen und die Waldfläche erhalten. Rodungen sind verboten oder benötigen eine Genehmigung. Das Gesetz regelt klar die Rechte und Pflichten, die mit Waldbesitz verbunden sind.
Warum ist das österreichische Forstgesetz erfolgreich?
Das Forstgesetz hat sich als Erfolgsmodell erwiesen: Die Waldfläche wächst kontinuierlich, die Balance zwischen Naturschutz, Holzwirtschaft und Erholung funktioniert. Die multifunktionale Waldbewirtschaftung vereint wirtschaftliche Nutzung mit ökologischer Verantwortung.
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