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Wie der Klimawandel unsere Amphibien bedroht

Ein Fachbeitrag vom Naturschutzbund

Hohe Temperaturen und wenig Niederschlag, davon war der vergangene Winter geprägt. Unseren Amphibien hat diese Wetterlage alles andere als gut getan: Ihre Lebensräume werden noch stärker bedroht und ihre Fortpflanzung beeinträchtigt. Zum Weltwassertag am 22. März machte der │ naturschutzbund │ auf die prekäre Lebenssituation der Amphibien aufmerksam.

Wasser bedeutet Leben – vor allem für Amphibien. Die meisten von ihnen verbringen die erste Zeit ihres Lebens als Kaulquappen und Larven in Laichgewässern. Erst wenn ihre Metamorphose abgeschlossen ist, beginnen sie ihr Leben als Jungtiere an Land. Zu den Gewässern kehren sie jährlich im Frühling zur Fortpflanzung zurück. Den Winter aber verbringen Lurche an frostfreien Orten, wo ihnen die kalten Temperaturen nichts anhaben können. Sobald die Temperaturen steigen und es regnet, werden Frösche und Co. wieder aus ihren Winterhabitaten gelockt.

 

Es ist zu warm

Warm und trocken – so verhielt sich der vergangene Winter in Österreich, in dem es kaum bis gar nicht geregnet hat. Dürrezustände als Folgen des Klimawandels stellen nicht nur die Landwirtschaft vor Herausforderungen. Die hohen Temperaturen sorgen auch für die Austrocknung von Laichgewässern und essentiellen Landlebensräumen von Amphibien. Dadurch wird die Fortpflanzung der Lurche erheblich beeinflusst. Weil es immer früher wärmer wird, werden die Tiere außerdem vorzeitig aus ihrer Winterruhe geweckt. Dieses frühzeitige Erwachen führt in vielen Fällen zu einer fehlgeschlagenen Nahrungssuche und im schlimmsten Fall zum Erfrierungstod.

Neben den Klimaveränderungen leiden Amphibien zudem am Verlust ihrer Lebensräume und der Durchtrennung ihrer Wanderwege durch Straßen und Wohnsiedlungen. Unzählige Lurche sterben jährlich auf dem Weg zu Gewässern im Straßenverkehr.

 

Neues Projekt „Netzwerk Amphibienschutz“

Aus diesen Gründen möchte der │ naturschutzbund │ den Amphibienschutz wieder stärken. Im Rahmen des LE-Projekts „Netzwerk Amphibienschutz“ soll 2023/2024 unter anderem eine österreichweite Vernetzung- und Austauschplattform geschaffen werden. Dadurch sollen lokale Initiativen etwa bei der Vermittlung von Wanderstrecken-Betreuer*innen bis hin zu konkreten Amphibienschutzmaßnahmen unterstützt werden. Wert, Bedeutung und Bedrohung der Artengruppe wird dabei näher an den Menschen herangetragen und Kenntnisse zu unseren heimischen Amphibien vermittelt.

Weitere Informationen zum Projekt werden laufend auf der Website des Naturschutzbundes (www.naturschutzbund.at) sowie auf der Amphibienseite von naturbeobachtung.at (www.naturbeobachtung.at/amphibien) geteilt.

Amphibien im Wald in Österreich

In den Wäldern Österreichs sind mehrere Amphibienarten heimisch, darunter der Grasfrosch (Rana temporaria), der Teichfrosch (Pelophylax spp.), der Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) und der Kammmolch (Triturus cristatus). Es gibt auch seltene und gefährdete Arten wie den Feuersalamander (Salamandra salamandra) und den Alpensalamander (Salamandra atra).

Klimawandel bedroht Amphibien & deren Lebensraum

Amphibien im Wald bevorzugen feuchte Gebiete wie Teiche, Tümpel, Quellen und langsam fließende Bäche. Diese Gewässer dienen als Laichplätze und bieten den Larven und Kaulquappen Schutz und Nahrung. Der Klimawandel mit hohen Temperaturen und wenig Niederschlag trocknet die Laichgewässer und die essentiellen Landlebensräume der Amphibien aus.

Um dem Amphibienschutz mehr Aufmerksamkeit zu widmen, hat der Naturschutzbund das Projekt „Netzwerk Amphibienschutz“ ins Leben gerufen.

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Quellen

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