Der voranschreitende Klimawandel und die globalen klimatischen Umbrüche bewirken in den Wäldern eine Reihe von Veränderungen. Der Wald ist ist durch die Klimakrise existenziell bedroht. Um weitere Schäden vorzubeugen, wird im Rahmen des KLAR-Projektes eine kostenlose Waldberatung angeboten. Es geht darum, den Wald für die Anforderungen der Zukunft aktiv zu gestalten und ihn klimafit zu machen: Das funktioniert mit zukunftsfitten Mischwäldern.
Die KLAR! Region Tiebeltal und Wimitzerberge liegt im Herzen Kärntens, am Nordrand des Klagenfurter Beckens. Die vier beteiligten Gemeinden (Feldkirchen, Himmelberg, Steuerberg und St. Urban) haben sehr ähnliche geographische und demographische Voraussetzungen: Eine Land- und Forstwirtschaftlich geprägte Region mit einem hohen Waldanteil von 60 %.
KLAR-Organisatorin DIDIin Elke Müllegger sagte, ihr liege das Thema Wald sehr am Herzen weil sie auch selbst gerne in den Wald gehe. Ein klimafitter Wald fühle sich anders an, er schaue anders aus und habe eine andere Atmosphäre. Auf Wälder müsse man Wert legen und für die Zukunft erhalten.
Waldberater Dipl.-Ing. Dr. Eckart Senitza besitzt selbst 850 Hektar Wald. „Von Feldkirchen bis in die Sirnitz ist der höchste Punkt 1.200 Meter, da machen wir uns noch keine Sorgen. Aber die tiefen Lagen sind schon deutlich beeinflusst von den Veränderungen, der Trockenheit und höheren Temperaturen im Sommer.“ Borkenkäfer seien ein Dauerthema.
Der Wald benötigt langfristiges Denken
Zudem kommt das Eschensterben und auch der Bewuchs mit vorwiegend Fichten. Es werden höhere Anteile von Buche und Tanne und auch andere Laubbäume in tieferen Lagen benötigt. Der Wald soll dahingehend umgestalten werden.
Auch Dipl.-Ing. Markus Wedenig ist Waldberater und sagte, wenn der Wald aus mehr als 70 Prozent aus Fichten bestehe, schlecht gepflegt und zu dicht sei, dann sei er noch mehr gefährdet durch Wind, Schnee und Borkenkäfer. Hier bedarf es Bewusstseinsbildung und Unterstützung der Waldbesitzer:innen, den der Wald benötigt ein Denken in längeren Zeiträumen.
Man werde aber nicht die eine Baumart finden, die alles aushalte, das funktioniere nicht. Man brauche mehrere Standbeine, so Dipl.-Ing. Wedenig. Wichtig sei der Wasserhaushalt im Boden. Es hänge davon ab, ob der Boden befahren wird oder nicht, aber auch, wieviel an „Abfall“, also Totholz oder Astmaterial nach Fällungen im Wald bleibe und verrotte. Das wirke wie ein Schwamm und halte Wasser auf, es entstehe Humus. Notwendig seien gezieltere Durchforstungen. „Wir fällen so, dass man es nicht sieht. Schritt für Schritt wird gefällt. Was auffällt ist, dass die Fichten zum Teil schlechte Kronen mit schlechter Benadelung haben, diese Bäume werden als erstes gefällt, bevor sie dürr werden.“ [Quelle: ORF Kärnten]
Wald Beratung „Klimafitter Wald“
Im Rahmen des KLAR-Projektes wird das Beratungspaket „klimafitter Wald“ für interessierte Waldbesitzer:innen aus den vier KLAR! Gemeinden Feldkirchen, Himmelberg, Steuerberg und St. Urban kostenlos angeboten. Angeboten werden Vorträge aber auch eine individuelle Wald Beratung. Dabei geht es nicht nur um die wirtschaftlichen Aspekte des Waldes, sondern auch um die Funktionen für die Allgemeinheit wie der Wohlfahrtsfunktion, der Funktion als Klimaregulator und Wasserspeicher und auch der Erholungsfunktion. Denn ein baumartenreicher Mischwald ist optisch schöner und hat ein besseres Waldinnenklima als eine Monokultur.
Im Rahmen der Wald Beratung gibt es die Möglichkeit mit erfahrenen Waldberatern (Dipl.-Ing. Dr. Eckart Senitza – Forstbüro Waldplan oder Dipl.-Ing. Markus Wedenig – Forstbüro Wedenig) den eigenen Wald zu begehen, den aktuellen waldbaulichen Zustand zu beurteilen und Vorschläge für konkrete Maßnahmen zu erarbeiten. Ziel dieser Beratung ist es, denn jeweiligen Waldbewirtschafter:innen konkrete Hilfestellung zum Aufbau von zukunftsfitten Mischwäldern zu bieten.
Wie der Wald das Klima schützt
