Erfolgreiches Laubmischwaldprojekt in Oberösterreich

Jul 15, 2023 | Allgemein, Aus dem Leben

 

In Oberösterreich hat Karl, ein leidenschaftlicher Förster und Landwirt, vor 20 Jahren ein wegweisendes Laubmischwaldprojekt gestartet. Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels erkannte er frühzeitig, dass die traditionellen Fichtenbestände auf seinen Flächen keine Zukunft haben würden und so verwandelte Karl rund 6 Hektar Land in einen Laubmischwald.

 

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Karl ist zwar der Altbauer, aber noch immer durch und durch ein „Holzwurm“. Die Forstwirtschaft war immer schon einer der ersten Betroffenen im Klimawandel. Daher hat man auch schon vor vielen Jahren begonnen die Wälder umzubauen, um sie klimafit zu machen.

Dies sieht man auch in der Österreichischen Waldinventur, wo die Fichtenbestände kontinuierlich zu Gunsten von Mischbeständen abgenommen haben. So hat auch Karl vor 20 Jahren mit einem Laubholzprojekt gestartet, da er gesehen hat, dass die Fichte auf seinen Flächen keine Zukunft haben wird. Man hat auf rund 6 ha 20 verschiedene Baumarten gepflanzt, zusätzlich hat man auch unzählige Sträucher für die Waldrandgestaltung verwendet. Begleitet wird er von Johanna Köck, Forstberaterin in der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

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Neben den Edellaubhölzern wurde auch die Lärche als einziges Nadelholz gepflanzt. Die roten Bänder markieren die Zukunftsbäume. Aber nicht alle haben so schön ausgesehen, viele waren krummwüchsig. Diese wurden aber entfernt, um nur die vitalsten und schönsten Exemplare zu behalten bzw. jene Bäume, wo eine passende Herkunft des Saatgutes zu sehen war.

Karl hat schon seit jungen Jahren Aufzeichnungen über seine Tätigkeiten im Wald geführt. Auch wenn sein Wald nicht sehr groß ist, umso größer ist seine Leidenschaft für den Wald – ein Herzensprojekt. Daher hat er und wird er auch weiterhin noch so viel Zeit und Liebe in seinen Wald stecken, damit auch seine Enkerl noch viel Freude an dem Wald haben werden.

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Karl und Johanna befinden sich nun auf einer Ahornfläche. Wenn man aus Laubholz Wertholz produzieren möchte, muss man es intensiver pflegen als beispielsweise Nadelholz. Gerade die Astung ist dafür sehr wichtig, um einen astfreien Stamm zu erhalten, der dann zu Furnier oder schönen Tischlermöbel weiterverarbeitet wird. Bei der Astung ist zu beachten, dass man zunächst das richtige Werkzeug nimmt und nur jenen Baum astet, der auch die beste Qualität aufweist und als Zukunftsbaum bestehen bleibt. Denn die Astung ist eine kostenintensive Investition, die sich bei der Ernte dann auch lohnen sollte.

Auf der Nebenfläche sieht man Eichen. Diese sind derzeit sehr gefragt am Markt. Während gewisse Baumarten, wie z. B. die Lärche oder die Fichte, immer gefragt sind, sind Laubhölzer sehr von der „Mode“ abhängig. War bis vor 10 Jahren der Ahorn noch „der“ gefragte Laubbaum, ist es nun mittlerweile die Eiche. Aber auch diese müssen geastet werden, um Top-Qualitäten zu erhalten. Zu beachten ist jedoch, dass immer genügend grüne Krone vorhanden sein soll, denn die Krone ist der Motor für das Baumwachstum.

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Auf dieser Buchenfläche hat Karl einen Versuch unternommen. Er hat eine „Nullfläche“ angelegt. Er hat diesen Teil mit Buche aufgeforstet, aber seither keine weiteren Pflegeschritte gesetzt. Im Gegenteil dazu gleich daneben, wurde die Fläche regelmäßig gepflegt.

Wie man sieht, haben die Bäume auf der gepflegten Seite im Schnitt weit bessere Qualitäten als auf der Nullfläche. Aber vor allem am Boden sieht man einen gravierenden Unterschied. Während im ungepflegten Teil es am Boden sehr dunkel ist und kaum Bodenpflanzen vorhanden sind, sieht man im gepflegten Teil, dass mehr Licht auf den Boden kommt und sich eine üppigere Bodenvegetation eingestellt hat, was auch ein Mehr an Biodiversität bedeutet.

Hier sieht man, dass man mit der richtigen Bewirtschaftung nicht nur das Wachstum und die Qualität der Bäume fördert, sondern auch etwas Gutes für die Biodiversität tut.

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