Biodiversität: Vielfalt braucht Bewirtschaftung

Apr. 2, 2025 | Allgemein, Fakten und Wissen

Unter dem Leitmotiv „Vielfalt braucht Bewirtschaftung“ hat die steirische Waldwirtschaft eine Informationskampagne ins Leben gerufen. Sie hebt die zentrale Rolle nachhaltiger Bewirtschaftung für die Biodiversität hervor und macht auf die vielseitigen Funktionen der Wälder aufmerksam – von CO₂-Speicherung bis zur Bereitstellung nachwachsender Rohstoffe. Gleichzeitig setzt die Kampagne auf Innovation und die Stärkung der Wertschöpfungskette vom Wald bis zum Endprodukt.

 

Ein herausragendes Beispiel für die Erforschung der Biodiversität ist das Projekt Artenreich, das als größtes waldökologisches Vorhaben Österreichs gilt. Seit 2019 untersuchen rund 50 WissenschaftlerInnen in der Forstlichen Ausbildungsstätte (FAST) Pichl die Artenvielfalt auf standardisierten Waldflächen. Mithilfe professioneller Baumsteiger konnten sie sogar bislang unerforschte Ökosysteme in den Baumkronen analysieren.

 

Die Forschungsergebnisse zeigen deutlich: Artenreichtum und nachhaltige Bewirtschaftung schließen einander nicht aus – im Gegenteil. Durch gezielte Pflege entstehen Biotopräume, die Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bieten. DI Stefan Zwettler von der LK Steiermark sieht darin ein „Exempel für einen gelebten Green Deal“, bei dem ökologische, ökonomische und soziale Interessen in Einklang gebracht werden.

 

Der Wirtschaftswald als Klimaschützer

 

Nachhaltig bewirtschaftete Wälder spielen eine Schlüsselrolle im Klimaschutz. Sie binden CO₂, schützen Böden und bieten wertvolle Ressourcen für klimafreundliche Bau- und Energiemodelle. Holz wird zunehmend als nachhaltiger Baustoff geschätzt, der fossile Materialien ersetzt.

Christian Komposch vom Ökoteam bezeichnet das Projekt als „Leuchtturm der Biodiversitätsforschung“. Die gesammelten Daten sollen als Grundlage für künftige Maßnahmen dienen, die Wälder widerstandsfähiger gegen den Klimawandel machen.

 

Zukunft der Wälder: Nachhaltige Nutzung als Schlüssel

 

Das Zusammenspiel von Forschung, Forstwirtschaft und Naturschutz wird immer wichtiger. Die Ergebnisse aus Pichl bieten eine faktenbasierte Grundlage für Entscheidungen, wie Wälder klimaresilient gestaltet und langfristig erhalten bleiben.

 

Die Kampagne „Vielfalt braucht Bewirtschaftung“ macht klar: Nachhaltige Waldwirtschaft ist nicht nur ein ökologisches Gebot, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie diese Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt werden, um Österreichs Wälder als wertvolle Ressourcen für Mensch und Natur zu sichern.

 

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