Mitte September heißt es für ihn: Gute Nacht. Der Siebenschläfer (Glis glis) kuschelt sich in seine Erdhöhle und verschwindet für bis zu neun, teils sogar 11 Monate im Winterschlaf. Kaum ein anderes Tier schläft so lange – manchmal sogar bis zu elf Monate lang. Kein Wunder also, dass er zu den faszinierendsten Bewohnern unserer Wälder zählt.
Warum schläft der Siebenschläfer so lange?
Der kleine Nager fährt seinen Stoffwechsel radikal herunter: Herzschlag, Körpertemperatur und Atmung sinken auf ein Minimum. Er lebt in dieser Zeit ausschließlich von seinen Fettreserven. Wissenschaftler der Vetmeduni Wien haben herausgefunden, dass er dabei seine Körpertemperatur bis knapp über 0 °C absenken kann. Doch selbst in dieser extremen Ruhepause wacht er manchmal kurz auf – um sein Immunsystem zu „resetten“.
Wo lebt der Siebenschläfer?
Im Winter zieht er sich in Erd- oder Baumhöhlen zurück, manchmal auf Dachböden. Aktiv ist er nur im Sommer. Dann bevorzugt er alte, strukturreiche Mischwälder mit Buche, Eiche und fruchttragenden Sträuchern. Genau solche Wälder sind auch für uns Menschen wichtig: Sie sind stabil, artenreich und klimafit.
Was macht den Siebenschläfer so besonders?
- Schlafdauer: 7–9 Monate, Rekorde bis zu 11 Monate.
- Ernährung: Winterschlaf ohne Futter und Flüssigkeit.
- Naturschutz: geschützt, durch Lebensraumverlust bedroht.
- Bio-Indikator: Wo er lebt, ist der Wald besonders vielfältig und gesund.
Mehr als nur ein Schläfer
Der Siebenschläfer zeigt nicht nur außergewöhnliche Ruhephasen, er ist auch Gradmesser für die Qualität der österreichischen Wälder. Er zeigt, wie eng Artenschutz, nachhaltige Forstwirtschaft und Klimaschutz zusammenhängen.
Dann stellt sich noch die Frage: Kann der Siebenschläfer sich an alles erinnern, wenn er wieder aufwacht?
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