Die Esche stirbt nicht aus – Forschungsergebnisse der Initiative „Esche in Not“

Sep. 11, 2025 | Allgemein, Fakten und Wissen

Fast zwei Jahrzehnte lang galt die Esche in Österreich als Baumart am Abgrund. Grund dafür ist das sogenannte Eschentriebsterben, eine Krankheit, die von einem eingeschleppten Pilz aus Asien ausgelöst wird. Auf Deutsch nennt man ihn das „Falschen Eschenstengelbecherchen“. Der Pilz befällt Blätter, Triebe und Wurzeln, schwächt die Bäume und macht sie anfällig für weitere Schädlinge. Ganze Bestände sind dadurch zusammengebrochen. Eine geregelte Bewirtschaftung der Esche war kaum mehr möglich: Die Esche drohte, aus unseren Wäldern zu verschwinden.

Doch es gibt Hoffnung: Seit 2015 läuft die Züchtungs- und Erhaltungsinitiative „Esche in Not“, getragen vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) und Partnern wie der Universität für Bodenkultur Wien BOKU. Das Ziel: krankheitstolerante Eschen zu finden und zu vermehren – also jene seltenen Bäume, die trotz Infektion gesund bleiben.

 

Wie funktioniert das?

Die Forschungsgruppe sammelte aus allen Bundesländern Saatgut von fast 700 gesunden Mutterbäumen. Aus diesen Samen zogen die Forschenden mehr als 35.000 Jungpflanzen heran. Anschließend pflanzten sie sie auf Versuchsflächen aus und setzen sie dem Pilz aus. Das Ergebnis: Rund 20 Prozent der Jungbäume blieben auch nach Jahren völlig gesund. Diese robusten Exemplare werden nun gezielt vermehrt.

 

Samenplantagen für die Zukunft

Damit die Esche langfristig wieder eine Zukunft hat, wurden Samenplantagen in Oberösterreich, Vorarlberg und Tirol angelegt. Dort wachsen Hunderte ausgewählte Klone heran, die später als Grundlage für neue Wälder dienen sollen. Erste Ernten von widerstandsfähigem Saatgut werden in etwa zehn Jahren erwartet. Parallel dazu werden Stecklinge in Versuchsflächen im Wald ausgepflanzt, um ihre Widerstandskraft unter echten Bedingungen zu prüfen.

 

Warum ist das wichtig?

Die Esche ist nicht nur ein wertvoller Wirtschaftswaldbaum mit hochwertigem Holz. Sie spielt auch eine wichtige Rolle für die Biodiversität: Viele Tier- und Pflanzenarten sind auf sie angewiesen. Ihr Verschwinden würde ganze Lebensräume verändern.

 

Die Esche braucht unsere Unterstützung

Damit die Art erhalten bleibt, sind nicht nur Forschung und Züchtung entscheidend. Auch Waldbesitzer:innen und Forstleute werden gebeten, besonders gesunde Eschen in geschädigten Beständen zu erhalten und zu fördern. Denn jedes widerstandsfähige Exemplar zählt.

 

„Esche in Not“ zeigt, dass Wissenschaft, Praxis und Natur gemeinsam etwas bewegen können. Noch wird es Jahre dauern, bis die Esche wieder flächig zurückkehrt. Doch der Grundstein ist gelegt – und die Chancen stehen gut, dass dieser besondere Baum künftig wieder fest zu unseren Wäldern gehört.

 

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