Eine Studie der University of Oregon (04/2025) räumt mit einem weitverbreiteten Vorurteil auf: Massivholz ist nicht nur nachhaltig und stabil, es kann auch Keime hemmen. Vor allem Brettsperrholz (Cross Laminated Timber CLT) zeigte den Forschenden, dass es hygienischer sein kann als Kunststoff. Dies gilt auch in feuchten Umgebungen, wie sie im Gesundheitswesen häufig vorkommen.
Holz hemmt Keime – neue Forschungsergebnisse
Im Versuchslabor simulierten Forschende typische Alltagssituationen aus Krankenhäusern. Sie arbeiteten mit geregelter Raumluft, gezielter Befeuchtung und kontaminierten Holz mit Krankenhauskeimen. Das Ergebnis war eindeutig: Die Holzoberflächen wiesen durchweg weniger lebensfähige Keime auf als Kunststoff. Kurzfristiges Befeuchten reduzierte die Keimzahlen zusätzlich, unabhängig von einer Beschichtung.
Diese Ergebnisse widersprechen der oft geäußerten Annahme, Holz sei zu porös und anfällig für Keimbefall.
Natürliche Vorteile von Holz
Außer der Keimbelastung analysierte das Team die Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen, sogenannter VOC (Volatile Organic Compounds). Und: Holz setzt natürliche Inhaltsstoffe, sogenannte Terpene, frei. Sie sind der Grund, weshalb der Wald nach Wald riecht: Terpine verströmen einen angenehmen Geruch. Noch dazu besitzen sie antimikrobielle Eigenschaften. Nach Befeuchten stiegen die VOC-Emissionen kurz an, aber sie pendelten auch schnell wieder ein.
Der entscheidende Vorteil: Holz kann Feuchtigkeit regulieren. Virentröpfchen beispielsweise trocknen auf Holz schneller als auf Kunststoff oder Edelstahl. Dies wiederum verkürzt die Überlebensdauer von Krankheitserregern. Ein wichtiger Aspekt in der Infektionsprävention.
Stabil, klimafreundlich und biophil
Brettsperrholz bietet also mehr als nur Hygienevorteile:
- Eine hohe Tragfähigkeit bei geringerem Gewicht als Beton oder Stahl.
- Häufig regionale Verfügbarkeit und eine bessere CO₂-Bilanz.
- Biophiles Design: Holz, Licht und Naturmaterialien steigern das Wohlbefinden und können die Genesung unterstützen.
Insgesamt zeigt die Studie, dass die naturnahe Gestaltung in Kliniken möglicherweise zu kürzeren Aufenthalten, weniger Medikamenteneinsatz und besserer psychischer Gesundheit beitragen kann.
Waldgeschichten auf Facebook folgen
Waldgeschichten auf Instagram folgen
Waldgeschichten auf LinkedIn folgen
Waldgeschichten auf YouTube sehen