Klimaschutz durch Holznutzung

    Juli 9, 2025 | Fakten und Wissen

    Wie bewirtschaftete Wälder zur Kohlenstoffneutralität beitragen

    Der rasche, menschengemachte Klimawandel wird maßgeblich von der Zunahme des Gases Kohlendioxid (CO₂) in der Atmosphäre angetrieben. Ziel der „Kohlenstoff-Neutralität“ ist, nicht mehr CO₂ auszustoßen, als gleichzeitig wieder gebunden wird.

    Dabei können Bäume eine Rolle spielen. In Blättern und Nadeln entstehen bei der Photosynthese aus CO₂ und Wasser Kohlenhydrate. Daraus wird Holz aufgebaut – CO₂ wird entzogen und in Form von „sonnenenergieangereichertem“ Holz gespeichert.

    Beim Abbau des Holzes – sei es durch Verrottung oder Verbrennung – wird dieser Kohlenstoff wieder als CO₂ freigesetzt. Der Unterschied zwischen schneller oder langsamer Freisetzung ist für die CO₂-Bilanz unerheblich: Am Ende ist das gesamte CO₂ wieder frei.

     

    Worin besteht dann der Beitrag zur Kohlenstoff-Neutralität?

    Es gibt drei Möglichkeiten:

    • Produktspeicher: In langlebigen Holzprodukten bleibt Kohlenstoff gespeichert. Das erweitert den Waldspeicher. Sobald aber Zugang und Abgang sich die Waage halten, endet dieser Effekt.
    • Substitution fossiler Energieträger: Wird Holz verbrannt, wird zwar CO₂ freigesetzt, aber fossile Energie ersetzt – deren CO₂-Emissionen werden vermieden.
    • Substitution energieintensiver Baustoffe: Wird Holz statt Zement oder Stahl verwendet, spart das deren CO₂-lastige Herstellung ein. Dieser Effekt ist der größte Klimaschutzhebel der Holznutzung.

     

    Was wäre, wenn man Wälder nicht mehr bewirtschaftet?

    Die Idee: Holzvorräte steigen weiter und verbessern die CO₂-Bilanz. Doch es gibt erhebliche Zweifel:

    • In alten Beständen nimmt der Zuwachs ab – weniger CO₂ wird gebunden.
    • Der stehende Vorrat steigt nicht proportional, da mehr Bäume absterben. Der Kohlenstoff gelangt ins Totholz, wird dort zersetzt und CO₂ wieder freigesetzt.
    • Mit zunehmendem Alter steigen Sturmschäden und Schädlingsrisiken. Bei unkontrollierten Schadereignissen kann viel CO₂ in kurzer Zeit frei werden.

    Die Einstellung der Holznutzung verbessert die CO₂-Bilanz also nicht nachhaltig. Mittel- bis langfristig ist sogar das Gegenteil der Fall – auch wirtschaftlich für Waldbesitzer.

     

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