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Österreichischer Baum des Jahres 2024: Die Eiche(n)

Stieleiche (Quercus robur) & Traubeneiche (Quercus petrea)

Im Jahr 2024 werden sowohl die Stieleiche (Quercus robur) als auch die Traubeneiche (Quercus petrea) als Baum des Jahres ausgezeichnet, wodurch zwei bedeutende Baumarten Mitteleuropas gemeinsam gewürdigt werden. Die Ähnlichkeiten zwischen diesen beiden Eichenarten haben zu dieser gemeinsamen Ehrung geführt.

Die Stieleiche und die Traubeneiche sind in den österreichischen Landschaften tief verwurzelt und prägen seit Jahrhunderten das Erscheinungsbild der Wälder, Parks und ländlichen Gebiete. Ihre robuste Natur, die Fähigkeit, extreme Wetterbedingungen zu überstehen, und ihre Langlebigkeit machen sie zu Symbolen der Beständigkeit und der Stärke. Diese Eigenschaften spiegeln sich auch in der österreichischen Kultur und Identität wider, wo die Eiche seit jeher als ein Symbol für Standhaftigkeit und Dauerhaftigkeit verehrt wird.

Die ökologische Rolle der Stieleiche und der Traubeneiche ist von unschätzbarem Wert, da sie nicht nur als wichtige Säulen der Biodiversität dienen, indem sie Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl von Tierarten bieten, sondern auch wesentlich zur Stabilität und Gesundheit der Wälder beitragen, indem sie die Bodenqualität verbessern, zur Wasserregulierung beitragen und als natürliche Kohlenstoffspeicher fungieren, was insgesamt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielt.

Wussten sie, dass die Eichen auch in der Mythologie und in der Heilkunde einen besonderen Platz einnehmen? Sie werden oft mit Stärke, Weisheit und Langlebigkeit assoziiert und finden sich in vielen Sagen, Legenden und Bräuchen wieder.

Baum des Jahres 2024: Die Eiche(n)

Seit 1994 ernennt das Kuratorium Wald in Kooperation mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft den Baum des Jahres. Im Jahr 2024 wird mit der Stiel- und der Traubeneiche erstmals eine Doppelwahl getroffen, um die besondere Bedeutung beider Eichenarten für Österreichs Wälder, deren Ökosysteme und die kulturelle Landschaft hervorzuheben.

Stieleiche (Quercus robur)
& Traubeneiche (Quercus petraea)

Die Stieleiche ist ein stattlicher, sommergrüner Laubbaum, der häufig eine Höhe von 30 bis 40 Metern erreicht und bis zu 1000 Jahre alt werden kann. Im Frühling erscheinen gelbliche Blüten, gefolgt von charakteristischen langstieligen Früchten, den Eicheln, die eine wichtige Nahrungsquelle für viele Waldtiere darstellen.

Die Traubeneiche unterscheidet sich durch ihren schlanken Wuchs und kann ähnliche Höhen wie die Stieleiche erreichen. Ihre Lebensdauer kann ebenfalls mehrere Jahrhunderte umfassen. Die Traubeneiche trägt im Frühjahr unauffällige Blüten und im Herbst kurzstielige, in Trauben angeordnete Eicheln, die von der Tierwelt geschätzt werden.

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Die Stieleiche & die Traubeneiche

Die Stieleiche (Quercus robur) und die Traubeneiche (Quercus petraea) sind beide eindrucksvolle Vertreter der Eichenfamilie (Quercus) und teilen eine enge botanische Verwandtschaft. Ihre Namen geben Aufschluss über ihre charakteristischen Eigenschaften und ihre Ursprünge.

Während die Stieleiche durch ihren robusten Stiel oder Stamm hervorsticht, wird die Traubeneiche aufgrund der Traubenähnlichkeit ihrer Früchte benannt. Beide Arten zeigen zudem eine Ähnlichkeit in ihrem Blattwerk und ihrer natürlichen Umgebung, was ihre enge Beziehung und gemeinsame Anerkennung als Baum des Jahres 2024 erklärt.

Verbreitung & Standort

Die Stieleiche und die Traubeneiche sind zwei weit verbreitete Laubbaumarten in Europa. Beide Arten bevorzugen leicht unterschiedliche Standorte, was ihre Verbreitung beeinflusst. Die Traubeneiche zeigt eine leicht höhere Präferenz für trockenere und höher gelegene Standorte, während die Stieleiche anpassungsfähiger in Bezug auf Feuchtigkeit und Bodenbeschaffenheit ist. 

 

Stieleiche

  • Verbreitung: Die Stieleiche ist in ganz Europa verbreitet, von der Iberischen Halbinsel im Westen bis nach Russland im Osten und von Skandinavien im Norden bis zum Mittelmeerraum im Süden. Sie ist auch in Teilen Westasiens zu finden.
  • Standort: Bevorzugt tiefgründige, nährstoffreiche und feuchte Böden. Kann aber auch auf trockeneren Standorten wachsen, wenn genügend Bodentiefe vorhanden ist. Toleriert periodische Überschwemmungen und ist oft in Auenwäldern, an Flussufern sowie in Eichen- und Mischwäldern zu finden.

 

Traubeneiche

  • Verbreitung: Ebenfalls weit verbreitet in Europa, mit einer ähnlichen geografischen Spannweite wie die Stieleiche. Ihre Verbreitung erstreckt sich vom westlichen Europa bis in den Kaukasus und vom Norden Skandinaviens bis in den südlichen Mittelmeerraum.
  • Standort: Bevorzugt trockenere und besser durchlüftete Böden als die Stieleiche und ist häufig auf sandigen, lehmigen bis steinigen Böden anzutreffen. Sie kommt sowohl in reinen Eichenwäldern als auch in Mischwäldern vor, oft auf höheren Lagen als die Stieleiche.

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Wuchs, Krone, Stamm & Lebensdauer

Obwohl beide Arten ähnliche Dimensionen erreichen können, sind es die Unterschiede in Krone, Stamm und teilweise in der Rindenstruktur, die eine Unterscheidung im Wald erlauben. Beide Eichenarten spielen eine wichtige ökologische Rolle in ihren Habitaten und sind für ihre Robustheit und Langlebigkeit bekannt. Hier sind die Merkmale im Detail:

 

Stieleiche

  • Wuchs: Die Stieleiche wächst kräftig und kann eine Höhe von 30 bis 40 Metern erreichen, in Ausnahmefällen sogar bis zu 50 Meter.
  • Krone: Ihre Krone ist breit, rundlich und oft schon in geringer Höhe beginnend, was ihr ein imposantes Erscheinungsbild verleiht. Die Äste sind kräftig und streben teils horizontal ab, was zu ihrer charakteristischen Silhouette beiträgt.
  • Stamm: Der Stamm ist mächtig und gerade, mit einem beachtlichen Durchmesser. Die Rinde ist tief gefurcht und gibt dem Baum ein urtümliches Aussehen.
  • Lebensdauer: Die Stieleiche ist für ihre Langlebigkeit bekannt und kann mehrere Hundert Jahre, in einigen Fällen sogar über 1000 Jahre alt werden.

 

Traubeneiche

  • Wuchs: Ähnlich wie die Stieleiche erreicht auch die Traubeneiche Höhen von 30 bis 40 Metern, gelegentlich auch darüber.
  • Krone: Ihre Krone ist im Vergleich zur Stieleiche tendenziell schlanker und spitzer. Die Äste setzen höher am Stamm an, was die Traubeneiche insgesamt etwas eleganter wirken lässt.
  • Stamm: Der Stamm ist ebenfalls gerade und kann einen beträchtlichen Durchmesser erreichen. Die Rinde ist weniger tief gefurcht als bei der Stieleiche und hat eine grauere Farbe.
  • Lebensdauer: Auch die Traubeneiche kann sehr alt werden, wobei sie ähnliche Lebensspannen wie die Stieleiche erreicht.

Blätter & Blüten

Die Blätter und Blüten von Stieleiche und Traubeneiche weisen charakteristische Unterschiede auf. Die Unterscheidung zwischen den beiden Arten anhand von Blättern und Blüten ist besonders im Frühjahr möglich, wenn die Blüten erscheinen. Die Form der Blätter, insbesondere die Basis und die Länge des Blattstiels, sowie die Anordnung der Blüten und Früchte bieten gute Anhaltspunkte für die Bestimmung.

 

Stieleiche

  • Blätter: Die Blätter der Stieleiche sind 7 bis 14 cm lang und 4 bis 8 cm breit, mit einer charakteristischen Lappenstruktur. Die Lappen sind tief eingeschnitten, und die Blätter haben eine fast herzförmige Basis. Die Blattstiele sind kurz, typischerweise nur 3 bis 8 mm lang, was den Blättern einen „gestielten“ Eindruck verleiht.
  • Blüten: Stieleichen sind monözisch, was bedeutet, dass sowohl männliche als auch weibliche Blüten auf demselben Baum vorkommen. Die männlichen Blüten sind hängende, gelbliche Kätzchen, die im Frühjahr erscheinen. Die weiblichen Blüten sind weniger auffällig, klein und grünlich, oft am Achsenende der Triebe zu finden.

 

Traubeneiche

  • Blätter: Die Blätter sind ähnlich groß wie bei der Stieleiche, aber tendenziell schmaler und mit weniger tiefen Lappen. Die Basis der Blätter neigt dazu, keilförmig zu sein, und die Blattstiele sind länger, oft 1 bis 3 cm, was den Blättern ein „traubenartiges“ Aussehen am Zweig verleiht.
  • Blüten: Wie die Stieleiche ist auch die Traubeneiche monözisch. Die männlichen Blüten sind ebenfalls hängende Kätzchen, die im Frühjahr erscheinen. Die weiblichen Blüten sind klein, grünlich und befinden sich an langen Stielen, was den Früchten (Eicheln) später hilft, sich von der Mutterpflanze zu entfernen.

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Frucht

Die Früchte von Stieleiche und Traubeneiche sind Eicheln, die sich in einigen Merkmalen unterscheiden. Diese Unterschiede in den Eicheln, insbesondere die Länge der Stiele und das Aussehen der Fruchtkapsel, sind hilfreiche Merkmale zur Unterscheidung der beiden Eichenarten. Die Früchte beider Arten spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie Nahrung für viele Tiere bieten und zur Verbreitung der Eichen beitragen.

 

Stieleiche

  • Eicheln: Die Eicheln der Stieleiche hängen an langen Stielen, die bis zu 8 cm lang sein können, und reifen im Herbst. Diese langen Stiele geben den Früchten ein charakteristisches, hängendes Aussehen. Die Eicheln selbst sind relativ groß, typischerweise 2 bis 2,5 cm lang, mit einer glatten und eher glänzenden Oberfläche. Die Fruchtkapsel (Cupula) bedeckt etwa ein Viertel bis ein Drittel der Eichel.

 

 Traubeneiche

  • Eicheln: Im Gegensatz dazu tragen Traubeneichen ihre Eicheln auf kurzen Stielen oder direkt am Zweig, was ihnen ein mehr „traubenartiges“ Aussehen verleiht. Die Eicheln sind ähnlich groß wie die der Stieleiche, können aber etwas schlanker sein und haben eine matte Oberfläche. Die Fruchtkapsel bedeckt ein Drittel bis die Hälfte der Eichel, ist oft tiefer und hat einen ausgeprägteren Rand als bei der Stieleiche.

Waldbauliche Eigenschaften

Beide Arten haben spezifische Anforderungen und Merkmale, die ihre Bewirtschaftung und ihren Schutz beeinflussen. Beide Eichenarten sind für die Biodiversität von Wäldern von großer Bedeutung, bieten Lebensraum für zahlreiche Tierarten und tragen zur Stabilität und Gesundheit von Waldökosystemen bei. 

 

Stieleiche

  • Standortansprüche: Die Stieleiche bevorzugt tiefgründige, nährstoffreiche und feuchte Böden. Sie ist weniger tolerant gegenüber Trockenheit als die Traubeneiche, kann aber in feuchteren Gebieten besser gedeihen.
  • Lichtbedarf: Sie ist eine lichtbedürftige Art, die für ihr Wachstum viel Licht benötigt. In dichteren Beständen kann sie unterdrückt werden, wenn sie nicht genügend Licht erhält.
  • Wachstumsdynamik: Die Stieleiche wächst relativ schnell in ihrer Jugendphase, was eine frühzeitige Durchforstung notwendig machen kann, um Konkurrenz zu minimieren und das Wachstum zu fördern.
  • Forstwirtschaftliche Nutzung: Aufgrund ihrer Holzqualität und -festigkeit wird die Stieleiche hoch geschätzt. Ihr Holz findet Verwendung im Bauwesen, für Möbel, im Schiffbau und für Fassdauben.

 

Traubeneiche

  • Standortansprüche: Die Traubeneiche bevorzugt gut drainierte, sandige bis lehmige Böden und ist trockentoleranter als die Stieleiche. Sie kommt auf ärmeren Standorten besser zurecht und kann auf trockeneren Standorten dominant sein.
  • Lichtbedarf: Ähnlich wie die Stieleiche ist auch die Traubeneiche eine lichtliebende Art, die offene Standorte für ein optimales Wachstum benötigt.
  • Wachstumsdynamik: Im Vergleich zur Stieleiche hat die Traubeneiche eine etwas langsamere Jugendwachstumsphase, was ihre Konkurrenzfähigkeit gegenüber schnellwachsenden Baumarten beeinträchtigen kann.
  • Forstwirtschaftliche Nutzung: Das Holz der Traubeneiche ist ebenfalls sehr wertvoll und ähnlich vielseitig einsetzbar wie das der Stieleiche. Es wird oft für dieselben Zwecke verwendet, wobei einige Experten es für bestimmte Anwendungen, wie z.B. die Fassherstellung, aufgrund seiner feineren Struktur bevorzugen.

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Holzverwendung

Das Holz von Stieleiche und Traubeneiche ist aufgrund seiner Härte, Dauerhaftigkeit und ästhetischen Qualitäten hoch geschätzt und findet in zahlreichen Bereichen Verwendung. Trotz ihrer botanischen Ähnlichkeit und der Tatsache, dass ihr Holz oft unter der allgemeinen Bezeichnung „Eichenholz“ zusammengefasst wird, gibt es bei spezifischen Anwendungen Präferenzen, die auf kleinen Unterschieden in Textur, Farbe und Verarbeitungseigenschaften beruhen. Trotz dieser spezifischen Neigungen werden die Hölzer beider Eichenarten oft austauschbar verwendet, basierend auf Verfügbarkeit, regionalen Präferenzen und spezifischen Anforderungen der Endprodukte.

 

Stieleiche

  • Möbelbau: Aufgrund seiner Festigkeit und Bearbeitbarkeit ist Stieleichenholz eine beliebte Wahl für hochwertige Möbelstücke.
  • Innenausbau: Die attraktive Maserung und Farbe des Holzes macht es zu einer bevorzugten Wahl für Parkettböden, Wandverkleidungen und Treppen.
  • Schiffbau: Historisch wurde Stieleichenholz aufgrund seiner Wasserbeständigkeit und Festigkeit im Schiffbau verwendet.
  • Fassherstellung: Für die Herstellung von Wein- und Whiskyfässern wird Stieleichenholz geschätzt, da es dem Inhalt Aromen hinzufügen kann, die für die Reifung von Spirituosen und Weinen vorteilhaft sind.
  • Bauwesen: Die Stärke und Dauerhaftigkeit des Holzes werden für konstruktive Elemente, insbesondere im Fachwerkbau und für Außenanwendungen wie Gartenmöbel und Terrassendielen, genutzt.

 

Traubeneiche

  • Fassherstellung: Traubeneichenholz gilt als besonders wertvoll für die Fassherstellung, vor allem für hochwertige Weine und Premium-Spirituosen. Es wird angenommen, dass es bestimmte geschmackliche Nuancen besser als Stieleiche überträgt.
  • Möbelbau und Innenausbau: Ähnlich wie Stieleichenholz wird auch das Holz der Traubeneiche für Möbel und im Innenausbau verwendet, wobei es für seine feine Textur und Maserung geschätzt wird.
  • Bauwesen: Das Holz findet ebenfalls Verwendung in tragenden Konstruktionen und im Außenbereich, wo Langlebigkeit gefordert ist.
  • Kunsthandwerk: Die Qualität des Holzes macht es zu einem bevorzugten Material für kunsthandwerkliche Gegenstände und feine Holzschnitzarbeiten.

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Schon gewusst?

Bedeutung der Stiel- und Traubeneiche in der Mythologie

Stieleiche und Traubeneiche haben in der Mythologie und in kulturellen Traditionen vieler Völker eine tiefe symbolische Bedeutung. Ihre imposante Erscheinung und Langlebigkeit haben dazu geführt, dass sie oft als heilige Bäume verehrt wurden, die Weisheit, Stärke und Beständigkeit symbolisieren.

 

Stieleiche

  • Keltische Mythologie: In der keltischen Kultur wurde die Eiche mit dem Donnergott Taranis in Verbindung gebracht und als heiliger Baum verehrt. Druiden hielten ihre Zeremonien oft in Eichenhainen ab, da sie glaubten, dass diese Bäume eine Verbindung zwischen dem Himmel und der Erde darstellen.
  • Nordische Mythologie: Die Eiche war Thor, dem Gott des Donners, geweiht. Sie symbolisierte Stärke und Schutz. Alte Eichen wurden als heilige Orte angesehen, an denen Götter verehrt wurden.
  • Griechische Mythologie: Zeus, der oberste Gott, wurde ebenfalls mit der Eiche in Verbindung gebracht. Das Orakel von Dodona, das älteste Orakel Griechenlands, befand sich in einem Eichenhain, und die Priesterinnen deuteten das Rauschen der Blätter als göttliche Botschaften.

 

Traubeneiche

Die Traubeneiche, obwohl weniger spezifisch in alten Texten erwähnt, teilt viele der symbolischen Zuschreibungen der Stieleiche aufgrund ihrer ähnlichen imposanten Natur und Langlebigkeit. In einigen Traditionen werden die beiden Arten ohne strenge Unterscheidung als „Eiche“ verehrt, was ihre gemeinsame Bedeutung in der Symbolik und Mythologie unterstreicht.

  • Symbolik der Eiche generell: Unabhängig von der spezifischen Art steht die Eiche oft für Lebenskraft, Weisheit, Widerstandsfähigkeit und Unsterblichkeit. Ihre Frucht, die Eichel, symbolisiert Potenzial und Wachstum.
  • Schutz und Heilung: Eichen wurden oft als Schutz- und Heilbäume angesehen. Ihr Laub, ihre Eicheln und sogar der Baum selbst wurden in verschiedenen kulturellen Praktiken verwendet, um Gesundheit und Wohlstand zu fördern.
  • Gerechtigkeit und königliche Macht: In einigen Kulturen wurden unter Eichen Gerichtsverhandlungen abgehalten, was ihre Rolle als Symbole der Wahrheit und Gerechtigkeit unterstreicht. Eichenkränze wurden als Zeichen des Sieges und der Ehre verliehen.

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Heilwirkung

Stieleiche und Traubeneiche werden traditionell in der Volksmedizin für ihre heilenden Eigenschaften geschätzt. Verschiedene Teile dieser Bäume, einschließlich Rinde, Blätter und Eicheln, wurden für die Behandlung einer Reihe von Beschwerden verwendet.

 

Stieleiche

  • Rinde: Die Rinde der Stieleiche ist reich an Tanninen, die adstringierende (zusammenziehende) Eigenschaften besitzen. Sie wurde traditionell bei Durchfallerkrankungen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie zur äußeren Anwendung bei Hautproblemen wie Ekzemen, Wunden und Hämorrhoiden verwendet.
  • Blätter: Eichenblätter können als Aufguss oder Abkochung zur Behandlung von Entzündungen und zur Linderung von Hautirritationen eingesetzt werden.
  • Eicheln: Geröstete und gemahlene Eicheln wurden früher als Kaffeeersatz verwendet, der allerdings keine stimulierenden Effekte hat. Sie enthalten Tannine und bestimmte Bitterstoffe, die eine leicht antiseptische Wirkung haben können.

 

Traubeneiche

  • Rinde und Blätter: Die Rinde und Blätter der Traubeneiche besitzen ähnliche heilende Eigenschaften wie die der Stieleiche, einschließlich ihrer Verwendung bei entzündlichen Hauterkrankungen, Wunden und als Mittel gegen Durchfall.
  • Adstringierende Wirkung: Aufgrund des hohen Tanningehalts in der Rinde beider Eichenarten wird ihre adstringierende Wirkung in der Volksmedizin genutzt, um Blutungen zu stoppen und als natürliches Mittel zur Desinfektion.

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