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Holzarten und ihre Verwendung in Österreich
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Vom Wald zur Wertschöpfung – Holz als Rohstoff der Zukunft
Wer eine frisch gesägte Fichtenbohle in die Hand nimmt, riecht Harz und Hochwald. Lärche duftet würziger, Buche liegt schwer und glatt in der Hand, Eiche wirkt ruhig und zeitlos. Holz ist in Österreich weit mehr als ein Baustoff. Holz ist Landschaft, Handwerk und Zukunftsmaterial zugleich. Holz ist Leidenschaft.
Mit nahezu der Hälfte der Landesfläche bewaldet, verfügt Österreich über eine außergewöhnliche Holzvielfalt. Jede Baumart bringt eigene Eigenschaften mit und genau diese zeigen, ob dieses Holz den Dachstuhl trägt, eine Fassade schützt, ein Schlafzimmer wärmt oder in langlebigen Alltagsstücken weiterarbeitet.
Dieser Überblick zeigt die wichtigsten Holzarten, ihre typischen Eigenschaften und Verwendungsbereiche.
Die wichtigsten Holzarten Österreichs im Überblick
Fichte: Rückgrat des Holzbaus
Eigenschaften: leicht, elastisch, gerade gewachsen, gut zu bearbeiten
Verwendung:
- Bauholz und Dachstühle
- Moderner Holzbau (CLT, Brettschichtholz)
- Innenausbau und Möbel
- Papier- und Zellstoffindustrie
- Instrumentenbau
Darum relevant: Die Fichte ist die wichtigste Holzart Österreichs. Sie prägt den klassischen wie den modernen Holzbau und ist zentral für Wertschöpfung und Export.
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Tanne: Ruhige Optik, harzfrei, formstabil
Eigenschaften: harzfrei, feinjährig, sehr formstabil, helle Optik
Verwendung:
- Türen und Fenster, hochwertige Sichtflächen
- Konstruktiver Holzbau im Innenbereich
Darum relevant: Tanne „blutet“ nicht. Das bedeutet, dass beim Sägen oder Hobeln kaum Harz austritt. Ein Grund, warum sie bei Tischlern und im Innenausbau besonders geschätzt wird.
Lärche: Robust und wetterfest
- Fassaden
- Terrassen, Stege
- Außenkonstruktionen ohne chemische Behandlung
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Kiefer: Warm, harzig, vielseitig
Eigenschaften: markante Maserung, gut imprägnierbar, warmtonig
Verwendung:
- Möbel und Innenausbau
- Zäune, Spielgeräte (imprägniert)
- Traditionelle Schwarzkiefer-Nutzung in Ostösterreich
Darum relevant: Kiefer ist ein charaktervolles Holz mit langer regionaler Tradition, flexibel einsetzbar, besonders im Innenraum beliebt.
Buche: Kraftpaket unter den Laubhölzern
Eigenschaften: sehr hart, dicht, abriebfest
Verwendung:
- Parkett und Treppen
- Möbel
- Biegeholz
- Industrieholz
Sonderfall „Baubuche“: Hier wird Buchenholz speziell fürs Bauen aufbereitet. Dabei werden dünne Holzlagen zu stabilen Elementen verleimt. So entsteht ein besonders tragfähiges und formstabiles Holz, das viel Gewicht aushält und sich trotzdem präzise verarbeiten lässt. Die sogenannte Baubuche kommt überall dort zum Einsatz, wo Holz stark belastet wird, beispielsweise bei Trägern, Stützen oder Treppen.
Darum relevant: Buche ist Österreichs wichtigstes Laubholz. Ideal überall dort, wo Holz viel aushalten muss.
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Eiche: Zeitlos, edel, dauerhaft
Eigenschaften: Extrem langlebig, formstabil, markante Optik
Verwendung:
- Parkett und Möbel
- Tische
- Fassbau
- Hochwertige Tischlerarbeiten
Darum relevant: Eiche steht für Beständigkeit, Wertigkeit und zeitlose Gestaltung.
Esche: Elastisch und dynamisch
Eigenschaften: Sehr fest und zugleich elastisch
Verwendung:
- Sportgeräte
- Werkzeugstiele
- Möbel
- Treppen
Darum relevant: Wenn Stabilität und Beweglichkeit gleichzeitig gefragt sind, ist Esche erste Wahl.
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Besondere Hölzer mit Spezialqualitäten
- Ahorn: Hell, feinporig – für Musikinstrumente und helle Innenräume
- Zirbe: Duftend, warm – traditionelles Alpinholz für Schlafzimmer und Stuben
- Robinie: Pioniergehölz, extrem wetterfest – für Terrassen, Zäune, Fassaden
- Douglasie: Robust und trockenheitstoleranter – zunehmend wichtig für Bau und Außenbereich
Bild: Zirbenholzsauna
Holz im Wandel: Welche Arten gewinnen an Bedeutung?
Der Holzbau boomt, zugleich verändert der Klimawandel die Wälder. Das beeinflusst auch die Nachfrage:
- Eiche profitiert laut dem Bundesforschungszentrum für Wald BFW von wärmeren Bedingungen; hier geht’s zum Projekt.
- Douglasie gilt als klimafitte Alternative zur Fichte (Quelle: BFW).
- Robinie wird wegen ihrer natürlichen Dauerhaftigkeit stärker genutzt (Quelle: BFW).
- Buchen-BSH und Laubholz-CLT machen Laubhölzer im industriellen Maßstab konstruktiv konkurrenzfähig (Quelle: Holzforschung Austria, proHolz Austria, proHolz, Holz vom Fach).
- Zirbe gewinnt durch Regionalität, Design und Wohngesundheit weiter an Beliebtheit (Gutachten 2025).
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FAQ – Häufige Fragen zu Holzarten in Österreich
- Welche Holzart ist am vielseitigsten?
Fichte: Sie deckt Bau, Holzbau, Innenausbau und Papierproduktion ab.
- Welches Holz eignet sich am besten für den Außenbereich?
Lärche und Robinie: Beide sind von Natur aus sehr witterungsbeständig.
- Welche heimischen Hölzer sind besonders hart?
Buche und Eiche: Sie eignen sich ideal für Böden und Treppen.
- Welches Holz duftet am intensivsten?
Zirbe: Typisch für alpine Stuben und geschätzt fürs Raumklima.
- Welche Holzarten gelten als klimafit?
Eiche, Douglasie und Robinie zeigen gute Anpassung an Hitze und Trockenheit.
- Welches Holz wirkt besonders ruhig im Innenraum?
Tanne: wegen ihrer feinen, harzfreien Struktur.
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