Zapfenpflücker – Im Einsatz für einen klimafitten Wald

Sep 23, 2022 | Allgemein

 

Hitze und Trockenheit setzen den Wäldern massiv zu und stellen die Forstwirtschaft vor neue Herausforderungen. Damit der Wald klimafit für die Zukunft ist, muss er umgebaut werden, denn ohne den aktiven Umbau durch die Waldbewirtschaftung zu einem artenreichen Mischwald droht ein Waldsterben. Angesichts des Klimawandels benötigt es robuste Baumarten, die sich an die rasant verändernden Umweltbedingungen anpassen können. Einer dieser Bäume ist die Weißtanne. Ihre Zapfen zu sammeln ist allerdings eine Herausforderung.

 

Zapfenpflücker leisten eine extreme Arbeit. In luftigen Höhen sichern sie die Samen klimastabiler Sorten, damit unsere Wälder eine Chance haben, Trockenheit und Hitze zu trotzen. Für die Ernte der Weißtanne besteht nur ein kurzes Zeitfenster von wenigen Wochen. Da die Zapfen der Weißtanne nicht zu Boden fallen, sondern am Baum zerfallen, müssen sie rechtzeitig vorher von Hand gepflückt werden.

 

Reife Zapfen ernten

Zapfenpflücker müssen absolut schwindelfrei und topfit sein, denn eine Tanne kann schnell einmal 40 Meter Höhe erreichen und bei Wind kann der Pflücker auch gute eineinhalb Meter hin und her schwanken.

Für den Aufstieg in die Baumkrone wirft der Zapfenpflücker eine Wurfschnur, die mit einem Gewicht befestigt ist, in den Baum. Daran hängt ein Seilsystem, das ihm beim Aufstieg hilft. Sobald die Wurfschnur mehrere tragfähige Äste erwischt hat, zieht der Zapfenpflücker das Kletterseil an der Schnur in den Baum herauf. Daran sichert er sich und klettert in die Kronenspitze, wo der Großteil der Zapfen geballt hängt. Bis zu 300 Stück Zapfen pro Baum werden hier per Hand gepflückt.

Bei der Zapfenernte wird bestes Saatgut aus Spitzenbeständen gewonnen. Die gesammelten Samen werden für die Begründung einer neuen Waldgeneration genutzt. Auf der Suche nach besonders widerstandsfähigen und robusten Bäumen gilt die Weißtanne als Hoffnungsbaumart beim Waldumbau hin zu klimaresilienten Wäldern.

 

Tanne als Baum der Zukunft

Im Klimawandel bietet die Tanne großes Potential. Sie kommt mit Hitze und Trockenheit weit besser zurecht als die Fichte (Österreichs häufigste Baumart) und zählt zu den am tiefsten wurzelnden Nadelgewächsen. Mit ihren langen Wurzeln kann sie Wasser und Nährstoffe bis zu zwei, drei Meter tief aus dem Boden holen und längere Trockenperioden besser überdauern. Die tiefwurzelnde Tanne dient auch als Mutterbaum.

 

Mutterbäume

Mit der Pflanzung sogenannter Mutterbäume aus klimaresistenten Arten leisten die österreichischen Waldbesitzer:innen eine wichtige Maßnahme für einen starken und robusten Wald der Zukunft. Denn aus diesen Bäumen werden sich in weiterer Folge Samenbäume entwickeln, welche wiederum zu einer stärkeren Biodiversität im Wald beitragen und den Wald zukünftig durch ihren Nachwuchs über Naturverjüngung widerstandsfähiger machen werden.

 

Günter bei der Tannenzapfen Ernte

Günter bei der Tannenzapfen Ernte

 

Viktorias Saatgut Produktion für robuste Wälder der Zukunft

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Klimafitter Wald

Klimafitter Wald

 

Wald und Beruf(ung) – Mit dem Wald arbeiten

Wald und Beruf – Mit dem Wald arbeiten

 

Forstliche Forschung in Österreich

Wald bedeutet immer auch Forschung und Wissen. Forschung und Innovation sind von vitaler Bedeutung für den Wald, um die Herausforderungen der Zukunft, wie die der Klimakrise, bewältigen zu können. Seit vielen Jahren wird in Österreich geforscht und es werden wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt, um den Wald klimafit zu halten.

Forstliche Forschung in Österreich

 

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