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    Das Waldjahr 2025: Was war – und was 2026 wichtig wird

    Dez. 30, 2025 | Allgemein

    2025 war wieder ein herausforderndes Jahr für Österreichs Wälder: Hitze, Dürre, Stürme und Borkenkäfer bzw. deren Auswirkungen haben viele Bestände unter Druck gesetzt. Gleichzeitig wurden neue Wege eingeschlagen, und zwar für mehr Resilienz, bessere Beratung und klare politische Rahmenbedingungen. 2026 wird ein Jahr der Umsetzung mit großen Themen wie Biodiversität, Förderung, digitaler Unterstützung und der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Ein Rück- und Ausblick für Waldbesitzer:innen, Förster:innen und Interessierte.

     

    Rückblick 2025: Schadholz, Klimastress und Förderimpulse

     

    Waldbrände 2025

    Nach einem trockenen, außergewöhnlich warmen Juni mit regional rekordverdächtigen Hitzetagen stieg die Waldbrandgefahr deutlich an. Ende Juni und Anfang Juli wurden rund 50 Waldbrände in nur zwei Wochen registriert. Danach brachte eine feuchte Wetterphase Entspannung, und nach Anfang Juli traten nur noch wenige, kleinflächige Brände auf. Insgesamt waren im Sommer 2025 etwa 14 Hektar Waldboden betroffen – das liegt unter dem langjährigen Schnitt. Die meisten Brände verzeichnete die Steiermark (28), gefolgt von Kärnten (16) und Tirol (15); (Quelle: BOKU).

     

    Waldfonds

    Der österreichische Waldfonds steht mit insgesamt 450 Mio. Euro bis 2027 zur Verfügung. Das Förderpaket umfasst zehn Maßnahmen, darunter Wiederaufforstung nach Schad-Ereignissen, Pflegemaßnahmen für klimafitte Wälder, Abgeltung von Borkenkäferschäden und Maßnahmen zur Waldbrandprävention. Geförderte Projekte sollen langfristig zur Steigerung der Baumartenvielfalt, Verbesserung der Biodiversität und Stärkung der Klimaresilienz beitragen.

     

    Schadholz

    In den ersten sieben Monaten 2025 betrug der Schadholzanteil der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) 500.000 fm. Das sind rund 280.000 fm weniger als im Vergleichszeitraum 2024. Während Sturmholz um zwei Drittel und Käferholz um knapp ein Drittel zurückgingen, hat sich der Schneebruch vervierfacht (Quelle: Forstzeitung).

     

    Holzmarkt

    Der Holzmarktbericht der Landwirtschaftskammer Österreich (16.12.2025) zeigt eine weiterhin sehr rege Nachfrage nach Nadelsägerundholz bei gleichzeitig begrenztem Angebot. Trotz insgesamt schwacher Konjunkturdynamik bleibt der Bedarf hoch, auch schwächere Qualitäten lassen sich gut vermarkten, teils werden geringere Mindestzopfdurchmesser akzeptiert.

    Ernte- und Transportkapazitäten sind grundsätzlich ausreichend, bereitgestelltes Holz wird rasch abtransportiert, regional erschweren jedoch nasse Böden die Arbeiten. Aufgrund niedriger Rundholzlager fallen Revisionsstillstände in einzelnen Sägewerken über die Feiertage länger aus, die Übernahme bleibt meist geöffnet.

    Neben Fichte ist auch bei Kiefer eine deutlich gestiegene Nachfrage zu beobachten, Lärche bleibt auf konstant hohem Niveau gefragt. Die starke Marktlage spiegelt sich zudem in den Ergebnissen aktueller Nadelwertholzsubmissionen wider.

     

    Ausblick 2026: Vielfalt, Digitalisierung und Bürokratie

     

    Klimafitte Wälder durch Baumartenvielfalt

    2026 wird es verstärkt darum gehen, den Wald widerstandsfähiger zu machen: mit einer größeren Baumartenvielfalt, regional passenden Herkünften und strukturreichen Beständen. Online-Tools wie die „Baumartenampel“ oder Herkunftsberatung des BFW helfen dabei, die richtige Wahl für jeden Standort zu treffen.

    Dabei gilt: Reinbestände sind aus der Zeit gefallen. Laub-Nadel-Mischungen, mehrstufige Wälder und klimatisch tolerante Arten wie Eiche, Tanne oder Douglasie werden an Bedeutung gewinnen.

     

    Förderung und Beratung: Ausbau erwünscht

    Die Nachfrage nach Fördermitteln ist hoch. Wie es nach dem Waldfonds weitergeht, wird sich in den kommenden Jahren entscheiden. Waldbesitzer:innen können sich bei Wiederbewaldung, Pflege oder Förderanträgen auf bestehende Beratungsangebote von Landwirtschaftskammer, Waldverband und Forstbehörden stützen (Quelle: www.schutzwald.at).

    Viele Projekte in Österreich setzen auf den direkten Transfer von Forschung in die Praxis, zum Beispiel durch die Entwicklung von praktischen Werkzeugen für Waldbesitzer:innen zur Überwachung der Waldgesundheit und Wiederaufforstung. Auch das gezielte Pflanzen klimafitter Baumarten und Mischwälder steht im Fokus. Diese Ansätze spiegeln den zunehmenden Fokus auf forschungsbasierte, klimaangepasste Waldbewirtschaftung wider (Quellen: BOKU-Forschungsprojekt, Bundesforste-Pflanzinitiativen, Österreichische Waldstrategie).

     

    EU-Entwaldungsverordnung (EUDR): Verschoben auf Ende 2026

    Die Verhandlungen zur EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) wurden im Dezember 2025 abgeschlossen. Die Anwendung wird um zwölf Monate auf Jänner 2027 verschoben, zudem entfällt beispielsweise das aufwendige Weiterleiten von Referenznummern entlang der Lieferkette. Für die österreichische Holzindustrie bedeutet das deutlich weniger Bürokratie, auch wenn zusätzliche Nachweispflichten für Waldbesitzer:innen bestehen bleiben. Die formale Bestätigung durch Rat und Parlament steht noch aus.

     

    Störungsflächen als Chance für Umbau

    Sturm- oder Käferflächen gibt es vielerorts. 2026 wird es darauf ankommen, sie rasch, aber klug zu bewalden. Mischwälder, Pionierbäume und Naturverjüngung sind zentrale Bausteine, ebenso wie Wildschutz und Pflege in den ersten Jahren. Förderprogramme helfen bei Pflanzgut, Zaunbau und Pflegekosten.

     

    Digitale Tools für besseren Überblick

    Satellitenbilder, Drohnen, Borkenkäfer-Dashboards: Die Digitalisierung im Forst schreitet voran. Neue Monitoring-Tools helfen, Schadsituationen früher zu erkennen, Maßnahmen gezielter zu setzen und Förderanträge effizienter zu dokumentieren. Digitalisierung wird 2026 zunehmend zum praxisnahen Werkzeug.

     

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