© 2023 Adobe Stock, the_pixel
Der Klimawandel hat sich in den letzten Jahren deutlich bemerkbar gemacht, mit längeren und wärmeren Sommern, vermehrten Hitzetagen und Trockenheit. Diese Veränderungen bringen auch eine Verschiebung der Jahreszeiten mit sich, wobei der Frühling, Sommer und Herbst früher beginnen und länger dauern, während die kalte Jahreszeit immer kürzer wird. Diese Veränderungen haben beträchtliche Auswirkungen auf den Wald und die darin lebenden Tier- und Pflanzenarten in Österreich.
Wald & Bewirtschaftung
Der Wald wächst nach – wenn man ihn nachhaltig bewirtschaftet – und ist damit eine erneuerbare Ressource, die sehr vielfältig einsetzbar ist. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und Nutzung von Holz hat eine größere Klimaschutzfunktion als ein naturbelassener Wald. Bewirtschafteter Wald speichert langfristig mehr CO2 pro Hektar und Jahr als nicht bewirtschafteter Wald.
Nachhaltige Waldbewirtschaftung
In Österreich wird das Prinzip der nachhaltigen Waldbewirtschaftung praktiziert. Dieses Prinzip ist fest im Forstgesetz verankert und geht über die reine Holznutzung hinaus.
Die heimischen Waldbesitzer:innen pflegen den Wald generationsübergreifend, bewahren seine vielfältigen Funktionen und sichern damit den Fortbestand des Waldes als wertvolle Ressource für zukünftige Generationen.
Waldbewirtschaftung & Klimaschutz
Durch aktive Waldbewirtschaftung entstehen stabile, vitale und zuwachskräftige Waldbestände, die mehr CO2 aufnehmen können und somit mehr zum Klimaschutz beitragen als überalterte Wälder. Der Ersatz fossil-intensiver Materialien durch Holz ist inklusive dessen langfristigen Speichereffekts der größte Hebel für den Klimaschutz.
© 2023 Adobe Stock, Robert Kneschke
© 2023 Adobe Stock, the_pixel
© 2023 Adobe Stock, Adam Olszowski
Kohlenstoffaufnahme versus -speicherung
Ob der Wald in Zukunft eher als Kohlenstoffsenke oder als Kohlenstoffspeicher fungieren soll, klingt für viele vermutlich nach Haarspalterei. Für die Bewirtschaftung des Waldes und die Minderung des Klimawandels ist der Unterschied jedoch enorm. „Durch die Bewirtschaftung werden die Bäume vor dem natürlichen Absterben entnommen, wodurch die Eingriffe zu einem optimalen Zeitpunkt für den Klimaschutz erfolgen. Das Holz kann zu Holzprodukten verarbeitet werden und diese speichern weiterhin den Kohlenstoff. Oder es werden fossile Brennstoffe ersetzt“, sagt Peter Mayer, Leiter des BFW. Gleichzeitig reagieren die verbleibenden Bäume mit einem höheren Zuwachs und einer besseren Vitalität. Verbleiben die Bäume dagegen im Wald, sterben sie ab und ein Teil des aufgenommenen Kohlendioxids wird wieder in die Atmosphäre entlassen.
Im Hinblick auf den Klimaschutz sollte die Waldbewirtschaftung für ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen jungen und alten Wäldern sorgen, damit die Zuwachsleistung und die Kohlendioxidaufnahme keinen allzu großen Schwankungen unterliegen. Der Wald ist aber auch ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Pilze und diese benötigen eine Mindestmenge an absterbenden und toten Bäumen. Daher sollte auch in einem Wald mit optimierter Kohlenstoffaufnahme eine gewisse Menge Totholz gefördert und erhalten werden. Die in der neuen Studie für diverse Baumarten ermittelten Verlustanteile aufgrund der natürlichen Konkurrenz könnten als Indikatoren für Entscheidungen zwischen Waldbewirtschaftung und der Einstellung von waldbaulichen Aktivitäten dienen.
Zum Nachlesen
Quellen
- Viktoria Valenta, Silvio Schüler, Thomas Ledermann; Bundesforschungszentrum für Wald (BFW)
- Originalartikel
Hans Pretzsch et al. (2023): Competition-based mortality and tree losses. An essential component of net primary productivity. Forest Ecology and Management.
https://doi.org/10.1016/j.foreco.2023.121204 - Publikation: Competition-based mortality and tree losses. (PDF, 8 MB)
- Kurzfassung
Prof. a.D. Roland Irslinger, Tübingen
https://www.waldgeschichten.com/wp-content/uploads/2023/11/PRETZSCH_et_al_2023_Kurzfassung_Irslinger.pdf (PDF, 522 KB)
Rechte & Produktion
© 2023 Viktoria Valenta, Silvio Schüler, Thomas Ledermann; Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) und waldgeschichten.com – Die österreichischen Familienwaldbetriebe & Österreichischer Forstverein – Unterstützt durch den Holzinformationsfonds der Landwirtschaftskammer Österreich.
Redaktion
Wir haben sorgfältig recherchiert und Informationen zusammengetragen. Wenn ihnen dennoch etwas auffällt, was sie ändern würden oder etwas zu ergänzen wäre, bitten wir sie, Kontakt mit uns aufzunehmen. Wir freuen uns über ihre Rückmeldung und Anregungen.



