Waldverjüngung durch die Natur
Karl Schuster, Forstberater LK Niederösterreich
Karl ist in der Nähe von Wieselburg unterwegs. Auf 300 m Seehöhe hat die Fichte aufgrund des Klimawandels keine große Zukunft. Viele Waldbesitzer:innen haben nach Kalamitäten hier auf Naturverjüngung gesetzt. Wie man sieht mit Erfolg, denn es haben sich verschiedenste Baumarten entwickeln können.
Unter anderem auch schöne Eichen, wie an diesem in etwa 20 Jahre alten Individuum zu sehen ist. Glück dabei war, dass rund um die Eiche Hainbuchen gewachsen sind, die den Stamm beschatten und somit für eine natürliche Astreinigung sorgen. Denn nur astfreie, dicke Stämme lassen sich auch gut vermarkten.
Einige abgestorbene Äste sind noch am Baum, einige sind schon von selbst abgegangen und bereits schön verwachsen. Damit dieser Baum auch noch den richtigen Durchmesser erhält, muss er in Zukunft regelmäßig freigestellt werden. Das bedeutet, dass Konkurrenten, die das Kronenwachstum beschränken würden, entfernt werden müssen.
Diese Eiche sieht einer wunderbaren Zukunft entgegen, wahrscheinlich als Möbelstück oder auch als Fußboden. Dadurch wird sie auch ein wertvoller Baustein im Klimaschutz sein. Denn das im Holz gespeicherte CO2, in Form von Kohlenstoff, bleibt über die gesamte Nutzungsdauer des Möbelstücks oder des Fußbodens gespeichert und entlastet die Atmosphäre vom schädlichen Treibhausgas.
Das ist der wirkungsvollste Klimaschutz, den der Wald leisten vermag: Die Aufnahme von CO2 durch die Bäume und Speicherung des Treibhausgases über viele Jahrzehnte, gar Jahrhunderte, im Holzprodukt.
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