Waldbewirtschafter:innen als Architekt:innen der Zukunft
Forstwirtschaftsmeister und Waldpädagoge
Günter ist heute im Gemeindewald von Schnifis tätig. Die Vorfahren haben in diesem Wald Pioniergeist und Mut bewiesen, denn sie haben schon vor langer Zeit die Douglasie gepflanzt, die mittlerweile sehr stattlich sind.
Douglasie ist eine Nadelbaumart, die gerade für die Zukunft enorm interessant sein wird, da sie lange Trockenperioden besser überdauern kann, als heimische Baumarten. Auch das Holz ist wunderbar und ähnelt jenem der Lärche und kann für verschiedenstes eingesetzt werden. Egal ob als Bauholz oder Tischlerfurnier.
Sie ist jedoch bei einige Umweltschutzorganisation nicht gerne gesehen, da sie ein „Ausländer“ ist und „erst“ seit 200 Jahren in Europa kultiviert wird. Weiters wird ihr auch eine Invasivität zugesprochen, sprich sie würde die heimische Biodiversität verdrängen. Günter zeigt uns hier aber, dass dem nicht der Fall ist. Auch wenn sich die Douglasie natürlich verjüngt, findet sich in der Verjüngung ebenso noch die Tanne, Buche und Eiche. Eher ein Problem für diesen Standort ist die Waldrebe, die die jungen Bäume massiv belastet.
Daher ist die Pflege und aktive Bewirtschaftung enorm wichtig, um klimafitte Wälder für die Zukunft zu haben. Waldbewirtschafter:innen als Architekt:innen der Zukunft, wie Günter so schön philosophiert hat.
Weiterführende Inhalte
Klimafitter Wald
Den Wald klimafit zu machen ist wohl die größte und existenzielle Herausforderung, der sich die Familienwaldbetriebe stellen müssen. Die Veränderung des Klimas hat an Umfang und Geschwindigkeit seit der Jahrtausendwende zugenommen. In manchen Gebieten kann der Wald nicht mehr darauf reagieren. Die Klimakrise betrifft den Wald als komplexes Ökosystem massiv und existenziell. Seit vielen Jahren wird in Österreich geforscht und es werden wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt, um den Wald klimafit zu halten. Weitere Informationen finden sie hier: Klimafitter Wald
Wald & aktiver Klimaschutz
Welche Bedeutung hat der Wald für den Klimaschutz und welche kann er noch erlangen?
Waldwirkungen – Die 4 grundlegenden Funktionen des Waldes
Die Wirkungen oder Funktionen des Waldes werden durch ein modernes Forstgesetz streng geregelt, damit der Wald seine Nutzwirkung, Schutzwirkung, Erholungswirkung und Wohlfahrtswirkung voll erfüllen kann.
Wesentlicher Grundgedanke dabei ist das Prinzip der Nachhaltigkeit und Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen. Die seit vielen Generationen gelebte nachhaltige Nutzung des Waldes in Österreich ist ein ökosoziales Erfolgsmodell und stellt eine wichtige Alternative zu kurzsichtiger Gewinnmaximierung und Raubbau dar.
Diese Form des Wirtschaftens hat alle Krisen überdauert, ist erfolgreich und stellt nicht nur eine wirtschaftliche Perspektive dar, sondern auch einen breit angelegten Nutzen für die gesamte Gesellschaft und zukünftigen Generationen.
Generationenvertrag
Der Wald ist ein Generationenvertrag. Die Pflege, der Aufbau und die Bewirtschaftung des Waldes heute dienen den Generationen von morgen.
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