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Artensterben durch Klimawandel

Aufgrund der globalen Erderwärmung werden Tier- und Pflanzenarten aussterben.

Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) geht davon aus, dass ca. 20 – 30 % der Arten ein erhöhtes Risiko haben auszusterben, wenn der globale Temperaturanstieg 2 – 3° C beträgt. Mit jedem Grad mehr wird ein nichtlineares Aussterben von circa 100 bis 500 Vogelarten in der westlichen Hemisphäre prognostiziert. Es wird erwartet, dass zwischen 1.3 % (Erwärmung von 1.1° C) und 30 % (Erwärmung von 6.4° C) der Vogelarten aussterben werden. Thuiller et al. (2005) kommen zu dem Ergebnis, dass bei einem Temperaturanstieg von 4.4° C durchschnittlich 42 % der Arten in Europa aussterben werden. Leuschner und Schipka (2004) berechneten, dass angesichts des hohen Fragmentierungsgrads der Landschaft sowie des hohen Anteils bereits gefährdeter Arten aufgrund des Klimawandels 5 – 30 % aller Pflanzen- und Tierarten in Deutschland aussterben werden.

Schwierige klimatische Bedingungen haben dazu geführt, dass sich evolutionär hoch spezialisierte Arten entwickelt haben, die sich auf karge Lebensbedingungen eingestellt haben. Die damit einhergehende geringe Habitattoleranz führt dazu, dass eine höhere Aussterbewahrscheinlichkeit für diese Arten gegeben ist. In den Zentralalpen ist ein Rückgang von Kryophyten, besonders an kalte Bedingungen angepasste Pflanzenarten, mit einem schwerpunktmäßigen Vorkommen in der subnivalen Stufe zu beobachten. Da die Gesamtheit der Vegetationsdecke der Dauerbeobachtungsflächen im Mittel geringer wurde, ist dies nicht allein mit der Verdrängung durch nachrückende Konkurrenten zu erklären. Ein weiterer wichtiger Faktor für den Rückgang subnivaler Arten könnte eine eingeschränkte Fähigkeit sein, sich der Klimaerwärmung anzupassen.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Thomas et al. (2004). Bei einem Temperaturanstieg über 2° C werden ca. 21 – 32 % der Arten aussterben, selbst wenn eine Migration möglich ist. Ist eine Migration nicht möglich, werden ca. 38 – 52 % aussterben.

Untersuchungen anhand von Ausbreitungsmodellen zeigen, dass mit erheblichen Änderungen der derzeitigen Verbreitungsgebiete aller Arten zu rechnen ist. Mit diesen Änderungen wird es auch zu Artenverlusten kommen.

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