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Mit dem Hund im Wald unterwegs

So schützt man beim Gassigehen im Wald die Natur

Da hatte Steffi nochmal richtig Glück: Ihr Mischlingsrüde Spezi hatte bei einem Waldspaziergang einen Hasen aufgescheucht. Das Langohr war schneller und konnte den Hund abhängen. Der Förster hat’s jedoch gesehen – der Ärger war groß. Nicht zu unrecht: Hunde sind an der Leine zu führen. Das hat gute Gründe.

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Bester Schutz für Wildtiere: Hunde an die Leine

In den österreichischen Wäldern leben zahlreiche Wildtiere, darunter Rehe, Wildschweine, Hasen und Vögel. Selbst bei gut erzogenen und sozialisierten Hunden ist es nicht ausgeschlossen, dass sie ihrem Instinkt und Jagdtrieb nachgehen.

Freilaufende Hunde mit ausgeprägtem Jagdinstinkt können Wildtiere verfolgen, stören und sogar verletzen. Die Gefahr ist bei Jungtieren besonders groß: Stöbert der Hund ein Muttertier auf oder verjagt es, droht auch dem Nachwuchs größte Gefahr. Die Umgebung ist nicht mehr sicher, die Überlebenschancen sinken. Angeleinte Hunde tragen dazu bei, dass die Tiere nicht gestört, verletzt und in Panik versetzt werden.

Übrigens: Regelmäßige Störungen durch Hunde können auch langfristige negative Auswirkungen auf die Wildtierpopulation haben, indem sie Lebensräume schädigen oder Tiere in gefährdete Situationen bringen.

Ruhe im Wald: Bitte leise und gelassen

Den Hund an der Leine zu führen hilft, ihn weiter zu sozialisieren. Nimmt er die Fährte eines Wildtieres auf, trägt er mit antrainierter Gelassenheit zur natürlichen Ruhe im Wald bei; das Ökosystem des Waldes bleibt im Gleichgewicht. Lautes Bellen vertreibt Wildtiere und stört möglicherweise andere Erholungssuchene. Das gilt auch für ausgeprägtes Territorialverhalten. Die Begegnung mit anderen Hunden kann ebenfalls unangenehm enden, sei es mit lautem Bellen, im schlimmsten Fall mit Verletzungen. So eine Begegnung kann das eigentlich schöne Walderlebnis für alle beeinträchtigen.

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Sicher ist sicher: Unfälle mit dem Hund im Wald vermeiden

Nicht nur Wildtiere sind gefährdet, wenn Hunde frei im Wald herumlaufen. Der vierbeinige Liebling kann auch selbst verletzt werden, z.B. bei einer Begegnung mit Wildschweinen oder Muttertieren, die ihre Jungen zu schützen versuchen. Oder er verletzt sich, etwa im Unterholz oder Dickicht, in Gewässern oder wenn er zurück auf die Straße läuft. Ein geeignetes Halsband oder Geschirr verbessert die Kontrolle über den Hund, vor allem in aufregenden oder stressigen Situationen.

Haftung: Wer zahlt, wenn der Hund Schaden anrichtet?

Wer die Regeln im Wald missachtet, hat mit Geldbußen und anderen rechtlichen Konsequenzen zu rechnen. Dies gilt auch, wenn der Hund Schaden im Wald anrichtet, beispielsweise am Eigentum Dritter. Verletzt er ein Wildtier, ist der Halter haftbar und er muss wissen, dass Jäger gemäß den Bestimmungen des Jagdgesetzes das Recht haben, gegen wildernde Hunde im Ernstfall auch mit der Waffe einzuschreiten.

Regionale Vorschriften: Lieber nochmal informieren

Je nach Bundesland oder Gemeinde können spezielle Vorschriften gelten, die die Haftung und Verantwortung von Hundehaltern im Wald weiter regeln. Sie können sowohl die Leinen- als auch die Maulkorbpflicht bzw. Haftungsfragen betreffen. Hundehaltende sollten sich über diese Vorschriften vor dem Spaziergang informieren und sie einhalten.

In Nationalparks und geschützten Gebieten gelten häufig strengere Regeln für den Umgang mit Hunden. Hier können zusätzliche Einschränkungen wie sogar Verbote von Hunden in bestimmten Bereichen bestehen.

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Ist das Sackerl dabei? Bitte den Wald sauber hinterlassen

Es liegt in der Verantwortung von Hundhalter:innen, die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners aufzuräumen. Dies hilft, den Wald sauber zu halten und die Umwelt zu schützen. Der Grund: Hundekot kann den empfindlichen Boden mit schädlichen Bakterien verunreinigen. Außerdem kann er Krankheiten übertragen, die für Mensch und Tier gefährlich sind. Die Kotbeutel sind in dafür vorgesehenen Abfallbehältern zu entsorgen.

Übrigens: Steffi ist nochmal mit einer Mahnung des Försters davongekommen. Sie hat sich jetzt eine Schleppleine für ihren Hund Spezi gekauft. Damit kann sie ihn beim Waldspaziergang mal länger, mal kürzer laufen lassen. Gleichzeitig trainiert sie ihn – doppelte Freude für beide!

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